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     521  0 Kommentare Deutsche Bank und Commerzbank – Auslöser für die Renditeprobleme

    DeutscheBank_SymbolIm Vergleich zu 2008 befinden sich Banken heute einerseits in besserer Verfassung: Die Anforderungen zur Eigenmittelausstattung, Liquidität und Kapitalstruktur befinden sich im Einklang mit den neuen Regularien. Andererseits leiden Banken – unter anderem infolge des niedrigen und negativen Zinsumfelds – unter extrem geringer Profitabilität. Wir schauen uns den Bankensektor anhand einer Analyse von Amundi genauer an.

    Mario Draghi führt die angespannte Lage der europäischen Banken nicht auf die ultra-lockere Geldmarktpolitik, sondern auf Überkapazitäten im europäischen Bankenmarkt zurück. Zu einer ähnlichen Einschätzung ist jüngst der IWF in seinem Bericht zur Stabilität des globalen Finanzsystems gelangt. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die geforderten Anpassungsstrategie erst längerfristig Wirkung entfaltet und im aktuellen Umfeld schwer umzusetzen ist.

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    Der Stoxx Europe 50 Banks hat seit Jahresbeginn 25 % an Wert eingebüßt. Dass Mario Draghi argumentiert, dies hätte nur begrenzt etwas mit der ultra-lockeren Zentralbankpolitik zu tun, erstaunt wenig. Seine Argumentationskette lautet: Steigerung der Inflation durch Wiederbelebung der Kreditvergabe und der Investitionen, wodurch letztlich die Wirtschaft angekurbelt wird.

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    Insgesamt befindet sich die Finanzbranche wegen höherer regulatorischer Anforderungen und der beispiellosen Unterstützung durch die EZB in besserer Verfassung als 2008. Basel III, ergänzende Solvabilitätsanforderungen für die 30 größten Banken und die stärkere Beteiligung der Gläubiger an Verlusten bzw. der Wandel von Bail-out zu Bail-in waren hierfür wichtige Maßnahmen. Während die Banken in der Euro-Peripherie weiterhin auf die ultra-lockere Geldpolitik der EZB angewiesen sind, ersticken die Häuser in Kerneuropa förmlich in Liquidität. Vor allem infolge des Anleihekaufprogramms haben die Einlagen der Banken bei der EZB die Schwelle von 1.000 Milliarden Euro durchbrochen. Heute leiden die Banken nicht unter Solvabilitäts- oder Liquiditäts- sondern unter Renditeproblemen. Selbst wenn die Bankbilanzen stärker sein könnten und die Ergebnisse von Bank zu Bank variieren, hat auch der Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht keine negativen Überraschungen offenbart.

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    Frankfurt_Börse_Banken_3Das Niedrig- und Negativzinsumfeld beeinträchtig zusammen mit höheren regulatorischen Anforderungen die Profitabilität der Banken erheblich. Einer Schätzung der Bundesbank zufolge sollen die Kosten der EZB-Politik deutsche Banken 2016 rund 1 Milliarde Euro kosten. Heute schwankt die Eigenkapitalrendite der Banken zwischen 5 % und 10 % – im Vergleich zu 15 % – 20 % in den Jahren 2000 – 2006. Viele Banken verdienen weniger als ihre Eigenkapitalkosten. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird es schwer werden, am Markt neues Kapital aufzunehmen.

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    Hingegen argumentiert Mario Draghi mit positiven Effekten, wie Kapitalgewinnen bei Bonds, einer höheren Zahlungsfähigkeit von Kreditschuldnern und höheren Kreditvolumen. Zum Teil sind die Argumente jedoch akademischer Natur. So ist der positive Effekt auf Bonds bei einer Verzinsung 10-jähriger Bunds bei 0 % limitiert. Zudem kann das Kreditgeschäft mit Blick auf Kreditrisiken nicht beliebig ausgeweitet werden und müssen die Margen ein Niveau haben, mit denen sich die Kosten decken lassen. Wenn die EZB und der IWF auf Überkapazitäten im europäischen Bankensektor verweisen und die Notwendigkeit für Banken, sich auf geringere Wachstumsraten, niedrige Zinsen und höhere Regularien einzustellen, ist festzuhalten: Dieser Anpassungsprozess braucht Zeit und ist im aktuellen Umfeld nicht leicht umzusetzen.

    Quelle: Amundi Asset Management




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Deutsche Bank und Commerzbank – Auslöser für die Renditeprobleme Im Vergleich zu 2008 befinden sich Banken heute einerseits in besserer Verfassung: Die Anforderungen zur Eigenmittelausstattung, Liquidität und Kapitalstruktur befinden sich im Einklang mit den neuen Regularien. Andererseits leiden Banken – unter …