Aktien Frankfurt Ausblick
FBI-Erklärung sorgt auch im Dax für Entspannung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach einer schwachen Vorwoche am Montag einen Erholungsversuch starten. Unterstützung kommt dabei auch aus den USA, da die Demokratin Hillary Clinton im Präsidentschaftswahlkampf wieder etwas Vorsprung vor dem als unberechenbar geltenden Donald Trump hat. Mit der Brexit-Erfahrung in Großbritannien noch in den Knochen, dürften die Anleger aber weiter vorsichtig bleiben.
Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte rund eine Stunde vor dem Handelsauftakt Gewinne von 1,32 Prozent auf 10 395, nachdem der Leitindex in der vergangenen Woche über 4 Prozent eingebüßt hatte. Für den EuroStoxx 50 zeichnete sich an diesem Morgen ein Plus von 1,46 Prozent ab. Der Leitindex der Euroregion hatte in der abgelaufenen Woche ebenfalls 4 Prozent verloren.
In den USA scheint die E-Mail-Affäre um Clinton nach der jüngsten Mitteilung von FBI-Chef James Comey endgültig beigelegt. Eine neue Runde von Ermittlungen hatte zuletzt wieder für ein extrem enges Rennen mit ihrem Widersacher Trump gesorgt.
INDUSTRIEAUFTRÄGE ENTTÄUSCHEN
Für einen Stimmungsdämpfer könnten dagegen die deutschen Industrieaufträge sorgen: Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gingen die Aufträge im September etwas zurück, während Analysten einen leichten Zuwachs erwartet hatten. Außerdem wurde der Anstieg vom Vormonat August leicht nach unten revidiert.
Unter den Einzelwerten könnten Eon samt der Kraftwerksbeteiligung Uniper wegen geplanter Kosteneinsparungen im Blick der Anleger stehen. Vorbörslich legten sie bereits zu. Wie die "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) schreibt, will der Essener Energiekonzern mehrere hundert Millionen Euro sparen. Allein Eon plane Einsparungen im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich. Bei Uniper sollen die Gesamtkosten bis 2018 im Rahmen des Sparprogramms "Voyager" um 500 Millionen Euro gesenkt werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Arbeitnehmerkreise. Eon berichtet am Mittwoch über sein abgelaufenes Quartal.
DEUTSCHE BANK IM FOKUS
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Die Aktien der Deutschen Bank stiegen vor dem Handelsstart auf der Handelsplattform Tradegate um rund 2,5 Prozent. Allerdings sind Händler skeptisch, ob das nachhaltig sein könnte. Sie verwiesen auf einen Medienbericht, dass in den USA eine Sammelklage gegen mehrere Finanzinstitute zugelassen haben, zu denen auch der deutsche Branchenprimus gehört. Die Klage gehe auf das Jahr 2008 zurück und beziehe sich auf die Unterstützung der inzwischen pleite gegangenen NovaStar Mortgage bei der Emission von hypothekenbesicherten Wertpapieren (MBS).
Über die VW-Tochter Audi heißt es in der Zeitung "Bild am Sonntag", dass diese stärker in den Abgasskandal verstrickt sei als bislang bekannt. So habe die kalifornische Umweltbehörde Carb im Sommer dieses Jahres eine weitere illegale Softwarefunktion bei einem Audi mit V6-Motor entdeckt, die Audi auch zur Manipulation von CO2-Werten für Diesel und Benziner in Europa verwendet haben soll. Die Papiere verloren 0,16 Prozent.
Morphosys gewannen bei Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss 1,9 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen gab weitgehend überraschungslose Neunmonatszahlen bekannt und bestätigte seine Gesamtjahresprognose./ck/ag