Solar-Segment ist noch nicht am Ende!
Steht diese Aktie vor einem großen Comeback? - Seite 2
Manz ist in diesem Jahr noch mit einem blauen Auge davongekommen. Im Juni informierte ein wichtiger Kunde den Vorstand, dass ein Großprojekt im Bereich Energy Storage gestoppt wird. Um welchen Kunden es sich dabei handelt, wollte Hipp nicht sagen. Nach unseren Recherchen dürfte es sich um denselben Kunden handeln, der bereits im Jahr 2015 im Bereich Electronics einen Großauftrag über Nacht stornierte. In beiden Fällen trifft Manz keine Schuld, da der Kunde entschieden hat, eigene Projekte nicht umzusetzen. Im Fall aus 2016 konnte sich das Unternehmen in einem Vergleich mit dem Kunden letztendlich gütlich einigen. Nach unserer eigenen Einschätzung hat Manz in der Sache eine entsprechende Kompensation erhalten. Diese dürfte sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen. Der stornierte Auftrag wird zu keinen weiteren, negativen Ergebniseffekten im 2. Halbjahr 2016 führen. Indes fehlen Umsätze aus Folgeaufträgen im Volumen von rund 40 Mio. Euro, wie bereits beschrieben. In der Summe wird die Zusammenarbeit mit diesem Kunden weiter fortgesetzt, wenngleich Manz bei künftigen „Großprojekten“ hier vorsichtiger agieren wird.
Für das Jahr 2017 wollte Hipp noch keine Prognose preisgeben. Das hängt im Wesentlichen an der Zusammenarbeit mit den Chinesen im Bereich Solar. Positiv wird sich ein Kostensenkungsprogramm auswirken. Manz trennte sich Ende 2015 von rund 200 Mitarbeitern und spart allein mit dieser Maßnahme ca. 7 Mio. Euro ein. Die beiden Bereiche Batterien (Energy Storage) und Electronics sollten sich unverändert positiv entwickeln. Im Bereich Batterien dürfte Manz früher oder später Aufträge von der Automobilindustrie erhalten. Bisher sind nennenswerte Orders aber Fehlanzeige. Die Nachfrage kommt eher aus dem Consumer-Electronics Bereich für Smartphones und Tablets. Sollte die große Elektromobilität bei Kraftfahrzeugen Realität werden, dürfte an Manz kein Weg vorbeiführen.
Wir warten nicht nur gespannt auf die Kooperation zwischen Manz und Shanghai Electric, sondern auch, ob die Chinesen tatsächlich ihren Anteil auf über 30 % ausbauen wollen. Bekanntlich wurde mit dem Gründer und Großaktionär Dieter Manz eine Vereinbarung getroffen, dass die Chinesen mindestens die Stimmbindung von dem CEO verlangen können. Das würde ein Übernahmeangebot für Manz auslösen. Parallel wurde vereinbart, dass Shanghai Electric von Dieter Manz so viele Aktien verlangen kann, bis der Anteil von rund 30 % erreicht wird. An dieser Stelle gibt es noch keine Neuigkeiten, wann die Chinesen diese Option ziehen. Die Börse wartet gespannt auf 2 Nachrichten: Kommt ein Übernahmeangebot und kommt eine umfassende Kooperation?
Sollte beides der Fall sein, dann würde die Aktie wieder kräftig ins Laufen kommen. Wird weder das eine noch das andere realisiert, hat das Papier die Tiefs noch nicht gesehen. Wer das Risiko nicht scheut, kauft sich spekulativ die Aktie von Manz.
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