DAX-Chartanalyse mit Klarheit nach starker Volatilität - Seite 2
Genau an dieser Stelle erinnerte ich mich an den Brexit und die erste „falsche“ Interpretation des Marktes, welche aus Panik, Enttäuschung und psychologischer Entscheidung heraus nun einmal so einen dicken Kurssturz auslösen kann. Eine Spekulation auf die Gegenbewegung und unter Umständen auch auf ein GAP-close lag recht nah und wurde von anderen Tradern aus den Tages-Trading-Chancen ebenso favorisiert und erfolgreich umgesetzt.
Ein Nutzer von wallstreet-online hat dabei von meinem Facebook-Profil dieses Foto entwendet, auf dem man die ersten Kurse und Positionierungen sehen kann:
Wer mir dort übrigens folgen mag, kann dies gerne tun…
Die Verwirrung war an den Märkten fast perfekt. Massive Shorteindeckungen trieben die Kurse in allen Aktien-Indizes nach oben und machten auch beim GAP-close nicht halt. Damit einhergehend verdoppelte sich übrigens auch das Handelsvolumen an der Deutschen Börse, wenn man sich die XETRA-Daten im Nachgang genau anschaut.
Während die Party vor allem im Dow Jones eine Fortsetzung fand und dort neue Allzeithochs generierte, hielt sich der DAX zumindest dort mit Respekt etwas zurück. Er prallte recht genau an der 10.800er-Marke ab und schickte sich am Donnerstag dann auch an, die Korrektur einzuleiten. Nach knapp 800 Punkten ab dem Tief eine recht gute Idee.
Schwäche stellte sich auch bei einigen Technologieunternehmen aus den USA ein, die den Nasdaq zeitweise mehr als 2 Prozent ins Minus zogen. Das große Geld wurde in den Dow Jones geleitet. Und dieser zeigte damit die beste Woche seit dem Jahr 2011 und ein damit einhergehendes neues Allzeithoch!
Ausblick auf die kommende Woche
Lesen Sie auch
Per Saldo stiegen der DAX um rund 4 Prozent und der Dow Jones um rund 5,5 Prozent. Letztlich wird das Kursfeuerwerk durch die als freundlich zu erwartende US-Steuerpolitik und anstehende Konjunkturpakete getragen. Von der Phantasie alleine wird eine Börsenentwicklung jedoch nie lange leben können. Somit kommt es nun darauf an, ob auch „geliefert“ wird oder aber der Phantasie die Ernüchterung folgt.
Zur Orientierung schaue ich daher erneut auf den Stundenchart und trage zuerst den Pullback an der 10.000 ab:
Zusätzlich können wir hier die Jahreshochs sehr gut einzeichnen, welche um den Bereich von 10.800 Punkten liegen:
Genau dazwischen notiert unser Deutscher Aktienindex und sucht Orientierung. Ich zoome den Chart etwas auf und belasse den Widerstand, den wir im August schon einmal bei 10.800 erreicht hatten, dick und rot auf der Oberseite stehen. Als Unterstützung ist für Daytrader die 10.000er-Marke sicherlich zu weit entfernt, um sinnvolle kurzfristige Trading-Chancen zu entwickeln. Daher zeichne ich noch eine kleinere Unterstützung bei 10.550 Punkten ein. Sie leitet sich von mehreren Lunten im Stundenchart ab, die immer wieder in diesem Bereich für Kaufinteresse sorgten.