Trump und „the New Normal“ - Seite 2
…zu neuen Bezugspunkten
Mit diesen Extrempositionen wurden zunächst Anker, das heißt neue, für viele Menschen längst nicht mehr akzeptable Bezugspunkte, gesetzt. Und diese haben sie im Hinterkopf behalten, weshalb sie weiterhin eine ganz wichtige Rolle spielen, als Donald Trump nach seiner Wahl mit einem Male einige dieser Extrempositionen korrigierte. Plötzlich beabsichtigt er, „nur“ 3 Millionen Illegale auszuweisen, auch fordert er heute das Ende der Gewalt gegen Minderheiten, die nach Barack Obama benannte Gesundheitsreform wird teilweise beibehalten und selbst über eine strafrechtliche Verfolgung seiner Wahlkampfgegnerin Hillary Clinton wegen der E-Mail-Affäre will er noch einmal nachdenken. Im Lichte der im Wahlkampf vertretenen Extrempositionen wirkt dieses Zurückrudern oder Relativieren wie Balsam auf die Seelen derjenigen, die sich zuvor noch durch Donald Trumps Äußerungen verletzt und gekränkt fühlten. Mit anderen Worten: Für all diejenigen, die Trump nicht gewählt haben, ist diese Korrektur vormaliger Extrempositionen nichts anderes als ein relativer Gewinn gegenüber vorher Undenkbarem…
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Ein Beitrag von Joachim Goldberg.
Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der ”Behavioral Finance” genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.
Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.joachim-goldberg.com.
Bildquelle: Joachim Goldberg / dieboersenblogger.de