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    Italiener befürchten Italexit  92090  3 Kommentare Das Ende des Euro und der EU? Italiener plündern Konten und kaufen Gold

    Es herrscht Nervosität an den Märkten. Am 4. Dezember stimmt Italien bei einem Referendum über die weitreichendste Verfassungsreform seiner Geschichte ab. Nach den Plänen der Regierung soll der Senat, eine der beiden Parlamentskammern, von 315 auf 100 Sitze verkleinert werden. Ziel sei es, damit die Regierung zu stabilisieren. Denn: Nach der Verkleinerung könne der Senat der Regierung nicht mehr das Vertrauen entziehen. Die andauernden Regierungswechsel sollen dann der Vergangenheit angehören. Doch nicht allein das. Regierungschef Matteo Renzi hat mit dem Ausgang der Abstimmung seine politische Zukunft verknüpft. Das könnte nicht minder der Anfang vom Ende Italiens in der Europäischen Union und im Euro sein.

    "Staatsschuldenkrise 2.0“ ante Portas?

    Doch das könnte für Renzi ordentlich schief laufen. Aktuellen Umfragen zufolge lagen zuletzt die Gegner der Reform vor. Sie argumentieren, mit der Verkleinerung des Senats bekomme die Regierung zu viel Macht, die Souveränität des Volkes würde untergraben. Bei einem Nein wird eine Regierungskrise befürchtet, die letztlich auch den Euroraum mittelfristig in große Probleme stürzen könnte. Denn dann seien Neuwahlen wahrscheinlich, aus denen die euro-kritische Fünf-Sterne-Bewegung als Sieger hervorgehen könnte. Dessen Anführer, Beppo Grillo, hat sich bislang vehement gegen Sparpolitik und Strukturreformen ausgesprochen und auch einen Austritt Italiens aus der Eurozone stünde dann zur Debatte. Dies könnte an den Märkten für größere Turbulenzen sorgen, als das Brexit-Votum der Briten.

    Run auf Gold - Italiener räumen Konten

    Wegen der Ungewissheit über den Ausgang des italienischen Verfassungsreferendums und den Verbleib Italiens in der Eurozone kaufen Italiener Gold und bunkern dies in der Schweiz. In der Filiale des Edelmetallhändlers Pro Aurum in Lugano im Schweizer Kanton Tessin, wenige Kilometer entfernt von der italienischen Grenze, ordern seit einigen Wochen vermehrt italienische Käufer Barren und Münzen. „Normalerweise haben wir in Lugano 20 Prozent italienische Kunden und 80 Prozent Schweizer. Jetzt hat sich dieses Verhältnis beinahe umgekehrt“, sagte Pro-Aurum-Geschäftsführer Robert Hartmann der „WirtschaftsWoche". Die meisten Italiener ließen das Gold anschließend im Zürcher Zollfreilager des deutsche Edelmetallhändlers verwahren. Die Goldkäufer aus Italien schafften aber nicht bündelweise Bargeld über die Grenze. Noch können sie das Geld ganz normal und legal auf ein Konto in Lugano überweisen.




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