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    Pressemeldung  511  0 Kommentare Carmignac Patrimoine: Nach der Trump-Wahl – Was nun?

    Was passiert mit dem Carmignac Patrimoine nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten? Das Fondsmanager-Team bezieht Stellung.

    Die Geldpolitik kann nur ihren Teil leisten. Trotz jahrelanger quantitativer Lockerung und extrem niedriger Zinsen fiel das Wirtschaftswachstum in den letzten acht Jahren fast überall stets enttäuschend aus. In einem Land nach dem anderen scheint nach Wahlen ein wirtschaftspolitischer Kurswechsel hin zu haushaltspolitischen Anreizen und, in manchen Fällen, weniger offenen Grenzen anzustehen.

    Der Wahlsieg Donald Trumps ist daher ein Symptom eines umfassenderen Problems. Er zeugt von der Ablehnung der neoliberalen „Globalisierungsordnung“, die seit der Krise von 2008 an Bedeutung gewonnen hat. Ein deutliches Anzeichen für den momentanen Schwenk von geld- zu haushaltspolitischer Unterstützung ist die Erholung von Industrie- und zyklischen Werten gegenüber ihren Tiefständen im Januar und Februar, sodass sie, unterstützt durch die Stabilisierung der Weltkonjunktur, Aktien aus anderen Sektoren inzwischen übertreffen. Die Wahl von Donald Trump hat diese Tendenz verstärkt. Allerdings steht hinter der mit populistischer Rhetorik geladenen Wahlkampagne des gewählten Präsidenten ein Wahlprogramm, das weit weniger populistisch ist. Zwar sind erhebliche haushaltspolitische Anreize geplant, doch dabei handelt es sich zunächst um Steuersenkungen, die vor allem Unternehmen zugutekommen; in Verbindung mit höheren Infrastrukturinvestitionen bedeutet dies ein steigendes Haushaltsdefizit. Auch wenn man in Bezug auf diese Ambitionen skeptisch sein kann, dürften diese Anreize zu weiter anziehenden langfristigen Zinsen führen. Seit diesem Sommer haben wir das Risiko in allen unseren Anleiheportfolios bereits reduziert und eine Short-Position in US-Staatsanleihen eingerichtet. Diese Position wurde zuletzt noch verstärkt. Was Aktien anbelangt, bedeutet die neue „Ordnung“ außerdem, dass Titel aus dem Rohstoffsektor, solche, denen die Infrastrukturinvestitionen zugutekommen, und vom Binnenwachstum abhängige Titel weiter unterstützt werden. Wir haben begonnen, das Aktienportfolio entsprechend neu zu ordnen; angesichts der deutlichen Beschleunigung dieser Tendenz seit den US-Wahlen gingen wir dabei natürlich nicht weit genug.

    Carmignac Patrimoine – ein ausgewogenes Portfolio

    © Carmignac Gestion

    Aktien mit einer hohen Prognosesicherheit

    Wir legen weiterhin in Aktien mit transparenter Gewinnprognose an, die in jedem makroökonomischen Umfeld steigende Renditen bieten können. In unserem Portfolio reichen diese von Internet- über Technologie- bis hin zu Gesundheitswerten. Außerdem nahmen wir zum Teil Gewinne auf Aktien dieser Sektoren mit, die von dem Niedrigzinsumfeld und dem schwachen Wachstum der letzten Jahre profitiert haben. Im Gesundheitssektor sorgte Hillary Clintons Niederlage für Erleichterung unter den Anlegern, denn sie hatte gedroht, gegen hohe Arzneimittelpreise vorzugehen. Allerdings führte Trumps protektionistische Rhetorik zu Rückgängen im Internet- und Technologiesektor, sodass die solide Performance des Sektors seit Anfang 2016 von extremen Gewinnmitnahmen abgelöst wurde. Diese kurzfristige Volatilität hat jedoch keine Auswirkungen auf das langfristige Wachstumsprofil unserer Technologietitel.

    Von der Reflation und dem Schwellenländerwachstum abhängige Titel

    Da unser Portfolio in zyklischen Anlagethemen positioniert ist, dürften wir von Konjunkturprogrammen profitieren. Folglich hatte unser Exposure in Rohstoffen und Zementherstellern Bestand und wurde im Jahresverlauf sogar nach und nach verstärkt. Seit der US-Wahl haben wir die Neugewichtung unseres Aktienportfolios zugunsten zyklischerer Unternehmen fortgesetzt, ohne die ohnehin schon hohen Bewertungen bestimmter Titel und/oder Branchen aus den Augen zu verlieren.

    Die Aussicht auf haushaltspolitische Anreize in Verbindung mit einer Senkung der Körperschaftssteuern beflügelte die Nachfrage der Anleger nach Aktien und benachteiligte im Gegenzug den Anleihemarkt. In dem daraus resultierenden Umfeld ist Gold vorerst weniger attraktiv, und die Goldpreise haben bereits nachgegeben. Dennoch halten wir an unserem Gold-Exposure fest, um das „Tail-Risk“ einer auf mittlere Sicht geringeren Glaubwürdigkeit der Zentralbanken bei gleichzeitig auflebender Inflation zu begrenzen.

    Wir werden außerdem weiter an den Aktienmärkten der Schwellenländer anlegen. Die sehr volatile Entwicklung von Anlagen in den Schwellenländern seit der Trump-Wahl spiegelt die zunehmende Unsicherheit und das Risiko protektionistischer Politiken in den USA wider. Andererseits machte die bemerkenswerte Erholung der Fundamentaldaten in den letzten Jahren viele Schwellenländer weniger anfällig gegenüber Zinssteigerungen und einem stärkeren US-Dollar, als der Markt zu befürchten scheint. Darüber hinaus dürfte die erwartete Steigerung der Investitionen des privaten und des öffentlichen Sektors in den USA den Rohstofferzeugern insgesamt zugutekommen. Ferner unterliegen die Schwellenländer eher den Entwicklungen in China als der Verfassung der US-Wirtschaft. Ein klares Anzeichen dafür ist die Tatsache, dass die Schwellenländer weiterhin von der Stabilisierung profitiert haben, die das staatliche chinesische Konjunkturprogramm mit sich brachte. Vor diesem Hintergrund bleiben wir in einem Umfeld, das auch in den kommenden Wochen volatil bleiben dürfte, optimistisch, aber auch höchst selektiv.

    Währungen

    Im Währungsbereich hatten wir unser Exposure im US-Dollar im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen reduziert. Seitdem haben wir unsere Positionen im US-Dollar und Euro wieder zu Lasten des Yen und der Schwellenländer angepasst, um der Auswirkung von Trumps Programm auf die US-Währung (Kapitalflüsse in die USA, die den Dollar stützen, US-Zinserhöhung) Rechnung zu tragen.

    Festverzinsliche Anlagen

    Auch wenn der Anleihemarkt von Trumps Wahlsieg und den damit verbundenen Erwartungen einer entschlossenen reflationierenden US-Politik erschüttert wurde, konnte sich die Anleihenkomponente des Carmignac Patrimoine u.a. dank der im Frühsommer eingeleiteten deutlichen Verringerung des Risikos behaupten. Historisch niedrige Renditen in den wichtigsten Industrieländern waren ein konkreter Ausdruck der Selbstzufriedenheit der Anleger am Anleihemarkt, die Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren anfällig gegenüber drei Schlüsselrisiken machte: 1) einem beispiellosen Übergang der Zentralbanken zu einer weniger akkommodierenden geldpolitischen Haltung, 2) einer aufgeheizten politischen Stimmung aufgrund des Auftriebs, den Anti-Establishment-Bewegungen erhalten, und 3) einem wahrscheinlichen Anstieg der Inflation in den USA. Als Reaktion darauf verringerten wir ab Juli nach und nach die modifizierte Duration des Fonds, indem wir US-Treasuries und deutsche Bundesanleihen verringerten, auf verschiedene performanceträchtige Anleihen (Staatsanleihen der Peripherieländer, Unternehmensanleihen aus dem Rohstoff- und dem Finanzsektor) Gewinne mitnahmen und unsere Allokation in Schwellenländeranleihen anpassten. Eine Präsidentschaft Trumps, die ein umfangreiches Konjunkturprogramm, Steuererleichterungen und protektionistische Maßnahmen umfasst, kann dazu beitragen, dass sich die Tendenzen, die wir in diesem Sommer erkannt haben, beschleunigen. Daher halten wir an unserer negativen Zinssensitivität fest. Gleichzeitig werden wir die Allokation in unseren drei wesentlichen Performancefaktoren bei festverzinslichen Anlagen – nachrangige Anleihen europäischer Banken, europäische CLO und Schwellenländeranleihen vor allem von rohstoffexportierenden Ländern (deren Wechselkursrisiko wir erheblich gesenkt haben) – weiterhin aktiv verwalten.

    Wir haben die Risiken in Verbindung mit Anleihen verringert

    © Carmignac Gestion

    Risiken, die es bis zum Jahreswechsel auf 2017 zu beachten gilt

    Bevor das Jahr 2016 zu Ende geht, gibt es mehrere unbeantwortete Fragen, die unsere besondere Aufmerksamkeit erfordern. Erstens wird die Geschwindigkeit, mit der die Renditen von Staatsanleihen steigen, einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklungen an den Aktienmärkten haben. Aktien könnten mit einem kontrollierten Renditeanstieg zurechtkommen – aber nur dann, wenn er in Erwartung einer Konjunkturerholung stattfindet und nicht als Reaktion auf eine Normalisierung der Geldpolitik und steigende Haushaltsdefizite.

    Zweitens könnte es angesichts des hohen Stands der Staatsverschuldung in aller Welt für Anleger schwierig werden, sich ein klares Bild über die Nachhaltigkeit dieser Staatsverschuldung zu verschaffen.

    Drittens könnten die protektionistischen Maßnahmen, die von den Anti-Establishment-Bewegungen in verschiedenen Ländern gefordert werden, zu einem Rückgang des Welthandels führen, unter dem alle Exportnationen und zuallererst die Schwellenländer leiden würden.

    Im Hinblick auf diese spezifischen Risiken werden wir die aktive Verwaltung unseres Exposures in Aktien und Unternehmensanleihen sowie die modifizierte Duration unseres Portfolios dahingehend einsetzen, unsere primären Performancetreiber auf Grundlage der von uns erwarteten Risikoentwicklung zu schützen.



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