dpa-AFX Überblick
KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 05.12.2016
ITALIEN/GESAMT-ROUNDUP 2: Renzis Niederlage löst Sorgen aus
ROM/WIEN/BERLIN - Das Scheitern des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi mit seiner Verfassungsreform und die folgende Regierungskrise in Rom haben europaweit für Enttäuschung und Verunsicherung gesorgt. Renzi wollte am Montagabend seinen Rücktritt offiziell einreichen. Die Nachfolge war völlig unklar. Damit verliert Kanzlerin Angela Merkel einen wichtigen Verbündeten in Europa. Die Wahl des überzeugten Europäers Alexander Van der Bellen zum Bundespräsidenten in Österreich wurde dagegen weithin mit Erleichterung aufgenommen.
ITALIEN: Bundesbank-Präsident Weidmann warnt vor Folgen des Italien-Referendums
MÜNCHEN/FRANKFURT - Die Bundesbank hat nach dem gescheiterten Referendum vor den Folgen eines Reformstaus in Italien gewarnt. "Es steht zu befürchten, dass sich die Reformtätigkeit in Italien nun wieder verlangsamt", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann am Montag laut Redetext in München. Dies wäre nicht nur für Italien eine bedenkliche Entwicklung.
ITALIEN/Schäuble: Italien-Referendum löst keine Euro-Krise aus
BRÜSSEL - Nach dem gescheiterten Verfassungsreferendum in Italien sieht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) keine Gefahr für die Eurozone. "Es gibt keinen Grund, von einer Euro-Krise zu reden", sagte Schäuble bei einem Treffen der Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel. Die Reaktionen an den Märkten seien entspannt.
EZB-Rat Nowotny: Kein Anzeichen für Euro-Ausstieg Italiens
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WIEN - Das EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sieht nach dem gescheiterte Referendum in Italien und den angekündigten Rücktritt des Regierungschefs Matteo Renzi keine Gefahr eines Austritts des Landes aus der Eurozone. Auch nach dem "Nein" der Italiener zur Verfassungsreform sei ein Ausstieg Italiens aus dem Euroraum kein Thema, sagte Nowotny am Montag vor Journalisten. "Ich sehe überhaupt kein Anzeichen in diese Richtung." Ein solcher Schritte wäre auch "für alle Beteiligten eine extrem gefährliche Entwicklung", sagte der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank und Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB).
USA: Stimmung der Dienstleister hellt sich deutlich auf
WASHINGTON - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im November deutlich verbessert. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg von 54,8 Punkten im Vormonat auf 57,2 Punkte, wie das Institut am Montag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 55,5 Punkte gerechnet.
Eurozone: Stimmung im Dienstleistungssektor hellt sich weniger auf als erwartet
LONDON - Die Stimmung in den Dienstleistungsunternehmen der Eurozone hat sich im November weniger aufgehellt als zunächst ermittelt. Wie das Institut IHS Markit am Montag in einer zweiten Schätzung mitteilte, stieg der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor um 1,0 Punkte auf 53,8 Punkte. In einer ersten Erhebung war allerdings noch ein Anstieg auf 54,1 Punkte ermittelt worden.
Eurozone: Einzelhandelsumsatz steigt stärker als erwartet
LUXEMBURG - Der Umsatz der Einzelhändler aus dem Euroraum ist im Oktober stärker gestiegen als erwartet. Das Absatzvolumen habe saisonbereinigt um 1,1 Prozent zum Vormonat zugelegt, teilte das Statistikamt Eurostat am Montag mit. Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet. Das Wachstum folgt auf einen Rücksetzer im Vormonat, der mit 0,4 Prozent etwas stärker als zunächst ermittelt (-0,2 Prozent) ausfiel.
Eurozone: Anlegerstimmung trübt sich wieder ein - Sentix
FRANKFURT - Die Anlegerstimmung im Euroraum hat sich im Dezember nach vier Anstiegen in Folge wieder eingetrübt. Wie das Beratungsunternehmen Sentix am Montag mitteilte, fiel das von ihm erhobene Konjunkturbarometer um 3,1 auf 10,0 Punkte. Sowohl die Lagebewertung als auch die Erwartungshaltung gingen zurück. Volkswirte hatten hingegen den fünften Anstieg des Stimmungsindikators auf 14,3 Punkte erwartet
Großbritannien: Stimmung der Dienstleister erreicht besten Wert seit Januar
LONDON - Die Stimmung der britischen Dienstleister hat sich im November überraschend weiter aufgehellt und den besten Wert seit Beginn des Jahres erreicht. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex stieg um 0,7 Punkte auf 55,2 Zähler, wie Markit am Montag mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen im Mittel mit einem leichten Rückgang auf 54,0 Punkte gerechnet. Nach dem Brexit-Votum vom Juni war der Indikator zunächst eingebrochen, hatte sich seither aber mehrfach spürbar erholt. Mit dem dem aktuellen Anstieg kletterte der Stimmungsindikator für den britischen Dienstleistungssektor weiter über die Expansionsschwelle von 50 Punkten.
Spanien: Industrieproduktion steigt weniger als erwartet
MADRID - Die spanische Industrieproduktion ist im Oktober weniger stark gestiegen als erwartet. Sie sei um 0,1 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Statistikamt INE am Montag mit. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Der Rückgang im Vormonat wurde von 1,4 auf 1,5 Prozent korrigiert.
Bauwirtschaft rechnet mit einem anhaltenden Boom
BERLIN - Die Bauwirtschaft erwartet einen anhaltenden Boom. "Für 2016 rechnen wir mit fünf Prozent Wachstum in der Bauwirtschaft", sagte der neue Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, der "Welt". "Wir gehen davon aus, dass das nächste Jahr ähnlich gut wird." Darauf lasse der fast historisch hohe Auftragsbestand schließen. Haupttreiber der guten Entwicklung seien sowohl der Straßen- als auch der Wohnungsbau. "Im kommenden Jahr bleibt der Wohnungsbau auf hohem Niveau. Ein Plus von bis zu zehn Prozent ist realistisch", sagte Hübner. "Das heißt, dass 2017 voraussichtlich deutlich mehr als 300 000 Wohnungen gebaut werden." Dies reiche jedoch nicht, um den Bedarf zu decken.
ROUNDUP: Frankreichs Premier verkündet Montagabend Präsidentschaftskandidatur
PARIS - Frankreichs Premierminister Manuel Valls will am (heutigen) Montagabend seine Präsidentschaftskandidatur bekanntgeben. Sein Büro kündigte für 18.30 Uhr eine Erklärung im Rathaus von Évry südlich von Paris an, wo Valls bis 2012 Bürgermeister war. Das Umfeld des Sozialisten bestätigte der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass er dabei seine erwartete Kandidatur verkünden werde.
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