Fusionsfantasie lässt Linde-Aktie steigen
Vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Aktionäre von Linde: Der US-Konkurrent Praxair hat die im September gescheiterten Übernahmeverhandlungen wiederbelebt und soll nun angeblich eine „Fusion unter Gleichen“ anstreben. So sollen die Amerikaner diesmal auf die Hauptknackpunkte eingegangen sein, wie den Firmensitz, Entwicklungsstandorte und Führungspersonalien. Für viele Investoren und andere Experten kommt das Angebot von Praxair ziemlich überraschend. Wieso haben die Amerikaner plötzlich Interesse an einem Deal? Ihre operative Marge, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern im Verhältnis zum Umsatz, ist viel höher als jene von Linde. Dasselbe gilt für die Eigenkapitalrendite (Gewinn dividiert durch Eigenkapital).
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Dennoch hat die Praxair-Aktie mit einem 2017er-KGV von 20,5 keinerlei Bewertungsaufschlag im Vergleich zu Linde. Damit der Deal Sinn macht, müsste daher später vor allem Linde kräftig auf die Kostenbremse treten, um so die aus der Transaktion angestrebten Synergien erreichen zu können. Immerhin gäbe es nach einer Fusion nur noch drei große Anbieter, wodurch sich deren Profitabilität verbessern dürfte. Investoren werden sich in den nächsten Wochen die Details eines möglichen Zusammenschlusses genau anschauen. Die Hoffnung auf eine mögliche Einigung könnte die Linde-Aktie kurzfristig beflügeln.
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