ANALYSE
DZ Bank hält Covestro-Aktie inzwischen für teuer - 'Verkaufen'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die überdurchschnittliche Entwicklung der Covestro-Aktie in einem schwierigen Marktumfeld dürfte sich der DZ Bank zufolge zunächst als Hemmschuh für den Kurs erweisen. Die Papiere der Kunststofftochter von Bayer seien bereits hoch bewertet, begründete Analyst Peter Spengler seine Verkaufsempfehlung am Donnerstag vor Silvester. Bisher hatte er die Papiere mit "Halten" eingestuft.
Zudem befürchtet der Experte im neuen Jahr verstärkten Preisdruck im Geschäft mit Polyurethanen. Im nun zu Ende gehenden Jahr habe Covestro unter anderem davon profitiert, dass eine große Produktionsanlage von BASF erst mit einer zwölfmonatigen Verspätung in Betrieb gegangen und noch nicht unter Vollast gelaufen sei. 2017 drohten nun obendrein neue Kapazitäten von Dow/Aramco.
Für weitere Kursbelastungen könnten zudem Verkäufe durch Bayer im Zuge der geplanten Übernahme des Saatgutkonzerns Monsanto durch die Leverkusener sorgen, vermutet Spengler. Bayer könnten durch eine Reduzierung der Covestro-Beteiligung Liquidität schaffen wollen, um eine eigene Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Monsanto-Kaufs zu reduzieren.
Den fairen Wert für Covestro sieht der DZ-Bank-Analyst weiter bei 57 Euro - rund 13 Prozent unter dem aktuellen Xetra-Niveau.
Mit der Einstufung "Verkaufen" gehen die Analysten der DZ Bank davon aus, dass die Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als fünf Prozent fallen wird./ag/mis
Lesen Sie auch
Analysierendes Institut DZ Bank
Analyst: DZ Bank