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    Promi-Fonds  17348  0 Kommentare Alles Schall und Rauch

    Viele Finanzexperten stehen wortwörtlich mit ihrem Namen für die Performance ihres Fonds. Das soll Vertrauen wecken und Anleger anlocken. Und eine gute Rendite versprechen. Doch in vielen Fällen zeigt sich bereits nach kurzer Zeit: Der Name allein reicht nicht aus.

    Nicht immer ist drin, was drauf steht. Dieses Prinzip aus der Lebensmittelbranche gilt auch für die Finanzwelt. So gehören Fonds, die den Namen prominenter Finanzexperten tragen, zumeist in die Kategorie „Schall und Rauch“. Ein solches Exemplar ist der Dirk Müller Premium Aktien R (ISIN: DE000A111ZF1). Während es für die Kategorie Aktienfonds International in diesem Jahr immerhin um 1,3 Prozent aufwärts geht, verliert der Fonds per Ende Oktober bereits 8,2 Prozent. Seit Auflegung am 15. April 2015 steht ein Minus von rund zwölf Prozent zu Buche. Dennoch vertrauen Anleger dem als Mr. Dax bekannten Müller bereits 76,7 Millionen Euro an. Investiert wird das Fondsvermögen derzeit in den USA (51,7 Prozent), Deutschland (9,6 Prozent) und Großbritannien (7,8 Prozent). Aber auch Finnland, die Farör Inseln und Belgien sind im Portfolio vertreten. Die drei größten Positionen sind der Halbleiterhersteller und Anbieter von IP-Lösungen für Mobilfunkkommunikation Qualcomm (3,1 Prozent), der Technologie- und Finanzdienstleister Wire Card (drei Prozent) und das Online-Reiseportal Priceline.Com (drei Prozent). Anleger zahlen eine TER von 1,69 Prozent.  

    Auch der Max Otte Vermögensbildungsfonds (ISIN: DE000A1J3AM3) hält nicht was er verspricht. Zwar steht im laufenden Jahr nur ein Verlust von 2,4 Prozent zu Buche, doch hinkt das Fondsmanagement seit einiger Zeit der Peergroup Aktienfonds International hinterher.  

    Seit 2013 haben Anleger 46,8 Millionen Euro in den Fonds investiert. Zwischenzeitlich lag das Fondsvolumen auch mal bei über 80 Millionen Euro. Der Fonds investiert überwiegend in Deutschland (21 Prozent), den USA (18,3 Prozent) und Frankreich (12,2 Prozent). 4,8 Prozent sind sogar in Griechenland angelegt. Größte Position ist derzeit mit 5,5 Prozent LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE, eine börsennotierte französische Aktiengesellschaft, die die Mehrheitsrechte an über 60 verschiedenen Luxusmarken hält. Danach folgen der IT-Dienstleister Cognizant Tech Sol. mit 4,7 Prozent und die Bayerischen Motorenwerke mit 4,4 Prozent. 1,87 Prozent TER kostet der Fonds. 

    Starke Nerven brauchen darüber hinaus die Investoren des Vicenda Multi Asset Opportunities (ISIN: DE000A1W9CH) von Felix Zulauf. Während die Peergroup Absolute Return/Sonstige Strategien „nur“ mit 1,8 Prozent in den roten Zahlen steht, verliert der Vicenda-Fonds zum 31. Oktober bereits 8,4 Prozent.  Aufgelegt wurde der Fonds im Mai 2014. Aktuell beträgt das Fondsvermögen 16,6 Millionen Euro. Investiert wird in die Schweiz, in Kanada und in den USA. 1,4 Prozent investiert das Fondsmanagement in Barrick Gold, 1,1 Prozent in Newmont Mining. Anlegern stellt der Fonds 2,39 Prozent TER in Rechnung. 

    Was Anlegern im schlimmsten Fall droht, zeigt der Fall des Riße Inflation Opportunities (ISIN: DE000A1JUWR3) des ehemaligen ntv-Reporters Stefan Riße. Der Fonds wurde keine vier Jahre alt (Auflegung 29. Juni 2012, Auflösung 6. April 2016).  

    Weiterer Kandidat für herbe Anleger(ent)täuschung ist sicherlich der Patriarch Classic Dividende 4 Plus (ISIN: LU0967739193). 21,4 Millionen Euro sind bereits in den Fonds, der seit 2014 auf dem Markt ist, investiert. Und kein geringerer als der aus dem Fernsehen bekannte Millionär Robert Geiss macht Werbung für den Fonds. Dabei gibt es im laufenden Jahr keine guten Nachrichten zu erzählen. Immerhin steht ein Verlust von 7,2 Prozent im Raum. Damit liegt auch dieser Fonds weit hinter der Vergleichsgruppe Aktienfonds International.



    Investiert wird vor allem in Deutschland (46,6 Prozent), Großbritannien (18,8 Prozent) und den USA (16 Prozent). 4,3 Prozent des Fondsvermögens fließen in die Beteiligungsgesellschaft Aurelius AG, 4,1 Prozent in ProSieben SAT1 Media und 3,7 Prozent in die Münchener Rück. Bereits 2015 urteilte die Stiftung Warentext: „Ziemlich teuer“. „Schon seine laufenden Kosten liegen mit 2,15 Prozent pro Jahr im oberen Bereich. Dazu kommt eine zweifelhafte Erfolgsgebühr: Vom jährlichen Wertzuwachs oberhalb fünf Prozent zwackt die Fondsgesellschaft ein Zehntel ab“, schreiben die Prüfer. „Im vergangenen Jahr [2014] waren das 0,6 Prozent des Fondsvermögens. Besonders problematisch: Die Gebühr würde selbst dann erhoben, wenn der Fonds im Vorjahr hohe Verluste hatte.“ Für in Deutschland aufgelegte Fonds sei solch eine Regelung deshalb aus gutem Grund nicht mehr zulässig. „Aber der Patriarch stammt aus Luxemburg.“

    (TL)

    Quelle Bilder: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)



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