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     4624  0 Kommentare Dow Jones und S&P500 – Neue Rekorde oder das verflixte siebte Jahr - Seite 2

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    Erst danach sorgt eine Jahresendrally für ein versöhnliches Ende des Nachwahljahres. Das unter dem Strich zu Buche stehende Kursplus wird allerdings durch die Trefferquote relativiert. Seit 1897 bescherten 14 Nachwahljahre Anlegern Verluste, während der Dow Jones 16 Mal gestiegen ist. Eine Wahrscheinlichkeit für steigende Notierungen im Bereich eines Münzwurfs muss angesichts des zugrunde liegenden Bullenmarktes der letzten 120 Jahre als herbe Enttäuschung bezeichnet werden. Regelmäßige Leser unseres Jahresausblicks ahnen aber, was jetzt folgt. Richtig: Die beiden diskutierten zyklischen Einflussfaktoren lassen sich auch kombinieren.

    Potenzierte Rückschlagsgefahr

    Dazu analysieren wir den durchschnittlichen Verlauf der Jahre, die beides zugleich sind – also 7er Jahr und Nachwahljahr. Letztlich wird also der Durchschnitt über die Jahre 1897, 1917, 1937, 1957, 1977 und 1997 gebildet. Die Kombination der beiden Zyklen zeigt ein volatiles 1. Quartal, ehe es auch hier Mitte April zu einer dynamischen Kursrally kommt, die bis in den Hochsommer anhält. Wenn beide Einflussfaktoren zusammenwirken, scheinen sich allerdings die Gefahren zu potenzieren. Es bleibt zwar bei der zeitlichen Ausdehnung der Korrektur – von August bis November –, allerdings fällt diese auf der Preisachse noch schärfer aus (siehe Chart 12). Auch von der klassischen Jahresendrally im typischen Nachwahljahr bleibt nichts mehr übrig

    . Apropos Jahresendrally: Das Saisonmuster war 2016 einer der wesentlichen Aspekte, weshalb wir im letzten Quartal konstruktiv für die Aktienmärkte gestimmt waren. Mit Blick auf die drei vorgestellten Zyklen dürfte 2017 eine Wiederholung des bekannten Verlaufsmusters eine Herausforderung darstellen. Vielmehr droht die Jahresendrally im neuen Jahr auszufallen. Da es 2017 offensichtlich eine signifikante Wahrscheinlichkeit von Rückschlägen im 3. Quartal gibt, möchten wir dieses Phänomen im Folgenden eingehender untersuchen.

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    Das verflixte 7. Jahr

    Wir entfernen uns nun also von der Durchschnittsbetrachtung der drei vorangegangenen Charts und wenden uns vielmehr der Betrachtung der einzelnen Jahre zu. Um es vorwegzunehmen: Diese Herangehensweise macht es noch schlimmer. Die Wahrscheinlichkeit mit einem Engagement im August, September bzw. Oktober Gewinne zu erzielen, liegt in allen 7er Jahren seit 1897 deutlich unter 50 % (siehe Chart 4). Dabei sticht der Oktober negativ heraus, der nur in zwei von zwölf Fällen (=16,7 %) oberhalb der Nulllinie abschließen konnte und in einem Drittel der Fälle sogar zweistellige Kursabschläge brachte.

    Welches Gefahrenpotential diese Monate bergen, verdeutlicht möglicherweise die folgende Zahl: Investoren, die immer nur von August bis Oktober in einem 7er-Jahr in die amerikanischen Standardwerte engagiert gewesen wären, hätten heute drei Viertel ihrer Ursprungsinvestition verloren. Auch im Nachwahljahr verlieren Anleger in jedem der drei genannten Monate unter dem Strich Geld. Hier sticht der September negativ hervor, denn mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 59 % brachte dieser Kursverluste. Aus einer Anfangsinvestition von 100.000 USD wurden hier nur noch gut 55.000 USD. Per Saldo sind die Aussichten für die internationalen Aktienmärkte zwar noch gut, das Zeitfenster, um daraus Kapital zu schlagen, wird aber kleiner.

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    Disclaimer: Wir weisen darauf hin, dass HSBC für die Platzierung dieses Beitrags bezahlt und auch die genannten Produkte ausgewählt hat. Darüber hinaus stellt Feingold Research Produkte von HSBC in ihren Publikationen und Beiträgen vor.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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