Wahlkampfthema - Megatrend
moneymeets - "Echte Innovationen gedeihen in der Nische" - Seite 2
Sie interessieren sich also für solche Unternehmen, die sozusagen die Infrastruktur und damit die Basis für die Digitalisierung legen?
Genau so könnte man das formulieren. Ganz wichtig ist das Thema IT-Sicherheit. Auch hier sehen wir einen stark wachsenden Markt. So zum Beispiel das deutsche Unternehmen Just. Es bietet ein breites Angebot von Dienstleistungen, die die IT-Sicherheit verbessern helfen. Gerade auch die Cyberkriminalität wird an Bedeutung gewinnen. Hier müssen Unternehmen gezielt vorbeugen. Ein weiteres Beispiel für einen erfolgreichen digitalen Dienstleister ist Com Hem. Das schwedische Unternehmen bieten schnelle Kabelleitungen und Dienstleistungen, die die Nutzung von modernen Mediendiensten ermöglichen.
Wie ist es denn mit traditionellen Geschäftsmodellen. Kommen die als Investment überhaupt infrage?
Für reife Märkte und Industrien interessieren wir uns nicht. Dort finden wir kein Wachstum oder bahnbrechende Ideen. Wir erleben gerade die Disruption von etablierten Geschäftsmodellen. Wir suchen daher nach neuen Ideen. Und die können wir gerade im Sektor der kleinen und mittleren Unternehmen am ehesten finden. Kurz gesagt: Echte Innovationen gedeihen am besten in der Nische.
Müssen Anleger dafür nicht sehr hohe Risiken und Schwankungen in Kauf nehmen?
Natürlich kann es vorkommen, dass viel versprechende Unternehmen scheitern. Aber seit der Finanzkrise von 2008 sind die Schwankungen im Bereich der Blue-Chips deutlich größer als bei Nebenwerten in der Nische. Das mag auf den ersten Blick verwundern, hat aber naheliegende Gründe. So sind gerade im Bereich der großen Unternehmen viele Day-Trader oder Hedge-Fonds unterwegs, die die Kurse stark beeinflussen. Und klar ist auch, dass sich der stark wachsende Markt für börsengehandelte Indexfonds hauptsächlich auf die großen Werte konzentriert. Das hat in den vergangenen Jahren die Schwankungen auf diesen vermeintlich stabilen Märkten verstärkt. Die vermeintlich in Stein gemeißelte Sicherheit, wonach Nebenwerte immer volatiler als die großen Aktien sind, stimmt mit Blick auf die vergangenen acht Jahre also nicht mehr - im Gegenteil.