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     1029  0 Kommentare Darum sollten Aktionäre Wolfgang Schäuble dankbar sein

    Die öffentlichen Kassen sprudeln und von allen Seiten wachsen die Begehrlichkeiten. Aber Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will etwas ziemlich Uncooles tun: Schulden abbauen. Es gibt gleich mehrere Gründe, warum das gute Nachrichten für deutsche Aktien sind.

    Darum geht’s

    Wolfgang Schäuble hat sich in seiner bislang 45-jährigen Parlamentarier-Karriere nicht nur Freunde gemacht, allseitigen Respekt hat er sich aber mit Sicherheit verdient. Jetzt schickt der eigenwillige Badener sich sogar an, den kürzlich verstorbenen Fidel Castro zu übertreffen, der 49 Jahre das Schicksal Kubas bestimmte. Zur nächsten Legislaturperiode will Schäuble für den Wahlkreis Offenburg noch mal ein Direktmandat holen.

    Anstatt auf populistische Wählergeschenke in Form von Steuersenkungen setzt der Finanzminister allerdings lieber auf den Schuldenabbau. Bis zu 19 Mrd. Euro meist vergleichsweise hochverzinste Schulden sollen nun abgebaut werden und damit den seit Jahren sinkenden Schuldendienst noch weiter drücken. Immerhin trägt er den CDU-Beschluss mit, Steuererhöhungen auf absehbare Zeit kategorisch auszuschließen. Das ist bei der niedrigen Arbeitslosenquote und der brummenden Wirtschaft leicht gesagt.

    Dabei könnte man auch argumentieren, dass die Refinanzierung im derzeitigen Zinsumfeld faktisch kostenlos ist. Warum also nicht davon profitieren und damit zusätzlich Investitionen in die Wege leiten?

    Druck im Kessel

    Die deutsche Wirtschaft benötigt allerdings offenbar aktuell keine fiskalische Unterstützung. Weder konsumfördernde Steuersenkungen noch Infrastrukturinvestitionen wären derzeit hilfreich. Die Verbraucher profitieren auch ohne sie bereits von höheren Löhnen bei geringer Inflation sowie von einmaligen Finanzierungsbedingungen. Die materielle Zufriedenheit nimmt Umfragen zu Folge stetig zu bei den Bundesbürgern.

    Bei den Unternehmen sind die Kapazitäten vielfach voll ausgelastet und qualifiziertes Personal wird immer schwerer zu finden. Zusatzgeschäft würde entweder die Preise nach oben drücken oder zu teuren Erweiterungs-Investitionen zwingen, welche die Unternehmen vielleicht später bereuten.

    Als Aktionär haben wir nichts davon, wenn unsere Unternehmen ein paar Quartale lang Traumergebnisse abliefern, nur um danach in ein tiefes Loch hineinzufallen. Wir kennen das von 2007. Vielmehr gibt es triftige Gründe, warum Anleger, die in deutschen Aktien investiert sind, froh über die Härte des Finanzministers sein sollten.

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    Erstens baut der Fiskus nun ein Polster auf, mit dem die öffentliche Hand einen möglichen Konjunktureinbruch abfedern kann. Während Länder wie Italien, Spanien und auch Frankreich gegebenenfalls schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangen würden, könnte Schäuble dann ein Programm nach dem anderen aus dem Hut zaubern.

    Elektrifizierung des öffentlichen Fuhrparks samt Ladestationen, modernisierte Heizkessel, Flüssiggas- und Wasserstoff-Infrastruktur, Verkehrswege sowie intelligent aufgerüstete Stromnetze erfordern jeweils Milliarden-Investitionen, bei denen der Bund anschieben könnte. Im Fall der Fälle, wenn also Europa in die nächste Wirtschaftskrise abzurutschen drohte, könnten schnell große Geldsummen aufgenommen und in den ökonomischen Kreislauf gepumpt werden.

    Zweitens sorgt die mit der geringeren Verschuldungsquote verbundene maximale Kreditwürdigkeit dafür, dass nicht nur der Bund und die KfW-Bank zu extrem günstigen Zinsen an Kredite kommen, sondern auch viele Unternehmen. Während in einigen Peripheriestaaten über eine Kreditklemme geklagt wird, sind die Finanzierungsbedingungen hierzulande außerordentlich gut. In der letztjährigen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zeigte sich eine große und steigende Mehrheit damit zufrieden.

    Anleihen von deutschen Unternehmen sind attraktiv, weil Anleger im In- und Ausland wissen, dass die deutsche Wirtschaft höchstwahrscheinlich auch durch den nächsten Sturm sicher navigieren kann. Da in jedem Aktienkurs unter anderem Konkurs- und Refinanzierungsrisiken eingepreist sind, profitieren deutsche Aktien meines Erachtens nicht unerheblich von Schäubles Vorsorge. Denn wo die Risiken geringer sind, da sinken die Renditeerwartungen der Anleger – und das treibt im Umkehrschluss die Kurse.

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    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.



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Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. 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(Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
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