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    AKTIEN IM FOKUS 2  530  1 Kommentar Trump setzt mit Strafzoll-Drohungen Autowerte unter Druck

    (neu: Schlusskurse)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Strafzoll-Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump haben am Montag bei den Anlegern der deutschen Autobauer für Unmut gesorgt. Die im Dax notierten Hersteller sackten deutlich ab: BMW verloren 1,46 Prozent, Daimler 1,51 Prozent und Volkswagen 2,17 Prozent. Damit zählten sie zu den schwächsten Papieren in dem Leitindex , der mit einem Minus von 0,64 Prozent schloss.

    Ein Interview von Trump in der "Bild"-Zeitung und der Londoner "Times" hatte die Branche belastet. Darin hatte der Republikaner mit hohen Strafzöllen auf Fahrzeuge für den US-Markt gedroht, die nicht in den Vereinigten Staaten produziert werden.

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    Damit könnten auch den deutschen Autobauern unter Trump harte Zeiten in den USA bevorstehen. Trump sagte: "Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen." Dem Hersteller BMW, der 2019 eine Fabrik in Mexiko eröffnen will, legte er nahe, die Fabrik in den USA zu bauen.

    HÄNDLER VON TRUMP-DROHUNG KAUM ÜBERRASCHT

    Nachdem Trump ja schon vorab erste verbale Signale einer strengeren Regulierung der US-Importe gegen China gerichtet habe, sei Deutschland als weiteres Ziel nur eine Frage der Zeit gewesen, sagte Händler Andreas Lipkow. "Die USA sind schließlich eines der wichtigsten Exportländer für die deutsche Wirtschaft."

    Auch Händler Markus Huber vom Broker City of London Markets zeigte sich von Trumps Drohung nicht allzu überrascht. Trump habe bereits ähnliche Drohungen gegen andere Autobauer ausgesprochen. Ebenso passe dies zusammen mit seinen Verlautbarungen im Wahlkampf. "Keine Frage - die Drohung von Strafzöllen auf Autos, die in Mexiko und nicht in den USA gebaut werden, ist negativ. Jedoch kann man schon davon ausgehen, dass die Autobauer zunächst einmal mit dem neuen US-Präsidenten in Verhandlungen treten werden", so Hubers Einschätzung. Er geht daher nicht davon aus, dass Strafzölle sofort implementiert werden. Und es sei unklar, ob sie überhaupt am Ende so hoch ausfallen werden, wie derzeit spekuliert werde.

    MEXIKO IST AUTOLAND FÜR ALLE

    Der Münchener BMW-Konzern zeigte sich denn auch unbeeindruckt von der Kritik Trumps und hält an seinen Plänen für ein Werk in Mexiko fest. In dem Werk im mexikanischen San Luis Potosí werde von 2019 an die 3er Limousine gebaut. "Die Produktion ist für den Weltmarkt bestimmt. Somit wird das Werk in Mexiko die bisherigen 3er-Produktionsstätten in Deutschland und China ergänzen", erklärte der Autobauer. Die BMW Group sei aber auch in den USA zuhause. Wie ein Konzernsprecher betonte, sei BMW mit seinen rund 300 000 aus dem US-Werk Spartanburg exportierten SUVs sogar der größte Autoexporteur der USA.

    Experte Huber merkte außerdem an, dass fast jeder große Autobauer einen Teil seiner Autoproduktion für den amerikanischen Markt in Mexiko angesiedelt habe und somit die Hersteller in einem Boot säßen. "Trump möchte aber die Eröffnung neuer Fertigungsstellen in den USA und nicht woanders", so Huber, der darin auch eine Chance für einen Kompromiss sieht. So könnten höhere Investitionen der Autobauer in den USA mit geringeren Strafzöllen belohnt werden.

    Für Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, sitzt Trump insgesamt am längeren Hebel. "Die künftige Politik der deutschen Auto-Industrie wird sich gefügig zeigen. Sie wird mehr in den USA produzieren." Damit könne Trump sein zentrales Wahlversprechen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, erfüllen. Gleichzeitig entgingen BMW, Daimler & Co dem Handelsbann. "Das Ganze erinnert an das Römische Reich und Cäsar. Man schmeichelt ihm, damit es einem selbst gut geht", bemühte Halver die Historie.

    RALLY IM AUTOSEKTOR ZUNÄCHST BEENDET

    Die Kursentwicklung des europäischen Autosektors war im vergangenen Jahr durchwachsen. Eine Bilderbuch-Rally im Dezember und anschließende Gewinne an den ersten Tagen des Jahres 2017 machten die teils hohen Schwankungen aber vergessen. Jüngst steht der Sektor aber wieder verstärkt unter Druck. Die Gründe sind neben den Drohungen Trumps auch Vermutungen der USA wegen eines möglichen Abgasbetrugs beim Autobauer Fiat Chrysler (FCA) .

    In der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht zählte der Autosektor am Montag mit einem Abschlag von 1,37 Prozent zu den schwächsten. Der größte Teil der Kursgewinne im Sektor seit dem Jahresanfang ist inzwischen wieder dahin./ajx/la/stb/ajx/he





    dpa-AFX
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