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    "My Maggie!"  1739  1 Kommentar Großbritannien auf Kuschelkurs mit den Yankees

    Theresa May wird am Freitag Donald Trump persönlich treffen. Konfrontation oder Kuschelkurs sei dahingestellt, es geht um nichts geringeres als die Zukunft des Vereinigten Königreichs nach dem Brexit. Also um neue stabile Bündnisse und zukunftsfähige Konzepte. Ein Blind-Date mit Symbolkraft. 

    Nun ist es fest verabredet, die britische Premierministerin Theresa May wird als erste ausländische Regierungschefin von Donald Trump in Washington empfangen - eigentlich war ein Treffen erst für Februar geplant, wie die "Financial Times" schreibt.

    Wie die "Chicago Tribune" verlauten lässt, hat der Zeitpunt eine hohe Symbolkraft für die besondere Beziehung zwischen den beiden Ländern. Dies ist für viele eigentlich keine Ehre, aber bei den ambitionierten Zielen und dem straffen Zeitplan der Briten überaus willkommen.

    Will Großbritannien bis Ende 2019 aus der EU raus, dann müssen bis dahin die neuen Bündnisse festgezurrt sein. Bereits im Dezember 2016 hatte May zwei ihrer engsten Mitarbeiter zu Trumps Beratern geschickt, um ein Handelsabkommen vorzubesprechen. Und am 8. Januar reiste Boris Johnson nach New York, um weitere Themenfelder abzustecken. Nun muss die Chefin persönlich auf Tuchfühlung gehen.

    Was sind Mays Ziele in Washington?

    Wie "BBC" berichtet, geht es May in erster Linie um ein zukünftiges bilaterales Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA. So sagte sie gegenüber der "Financial Times": "Vielleicht könnten wir uns erstmal auf jene Handelsbarrieren konzentrieren, die derzeit verhandelt werden, und einige davon für eine neue Wirtschaftsbeziehung verwerfen." 

    Ob die Zeit für eine Trump-May Beziehung reif ist, wie in den 1980er Jahren die Reagan-Thatcher-Ära, bleibt ungewiss. Trump spricht laut "Telegraphjedoch jetzt schon von "my Maggie" in Anspielung auf das damalige Paar. 

    Trotz aller Liebkosungen kennt May die Aussagen des neues US-amerikanischen Präsidenten sehr genau und möchte mit ihm auch über den Krieg in Syrien sprechen. Gegenüber der "Financial Times" sagte die Premierministerin, dass sie Trump auch den Stellenwert der NATO und EU näherbringen möchte. Immerhin wird die EU ein wichtiger Partner für Großbrtiannien bleiben, auch nach dem Brexit.

    Passt das ungleiche Paar vielleicht doch ganz gut zusammen?

    Die beiden Länder könnten nicht gegensätzlicher sein: Fläche, Einwohner und BIP... Und trotzdem wird ein neues Handelsabkommen angestrebt. Wie die "Chicago Tribune" anmerkt, sind die USA die größten Investoren auf der britischen Insel. Und auch andersherum zählt der Absatzmarkt in den USA für die Briten. Ob das jedoch ausreicht, um mit den USA ähnlich attraktive Vereinbarungen wie mit der EU zu finden?

    Nimmt man den Slogan "America first" ernst, dann würde May bei Trump auf Granit beißen. Jedoch tat die Premierministerin das Statement mit der Äußerung ab, dass jeder Regierungschef so denke (Chicago Tribune). Nichtsdestotrotz dürfte es erhebliche Barrieren geben. denn "Bloomberg" zufolge ist May eine Verteterin des sogenannten Global Free Trade während Trump sein Land am liebsten vor allem, was irgendwie fremd ist, abschotten möchte. Entsprechend will er mit Kanada und Mexiko über das North American Free Trade Agreement (NAFTA) sprechen und auch andere Handelsverträge prüfen und ändern lassen. 

    Bei den Briten geht es für die USA um einen leichteren Marktzugang für Firmen. Der Handel untereinander soll durch minimale Auflagen eingeschränkt werden, wie "The Telegraph" schreibt. Ferner geht es laut "International Business Timesum Arbeitskräfte, die einfacher im jeweils anderen Land eine Arbeit aufnehmen sollen können.

    Wer zweifelt an Trumps good-will für ein Handelsakbkommen UK-USA?

    Der Vorsitzende der britischen Labour Party, Jeremy Corbyn, geht übrigens davon aus, dass Trump keinen guten Vertrag anbieten wird (Quelle: "Bloomberg"). May ist hingegen optimistisch und sieht ihr Königreich mit den USA in einer erfolgreichen Partnerschaft. Mit dieser Vision geht sie nach Washington. Nigel Farage, Brexit-Befürworter der ersten Stunde, sieht ein Handelsabkommen innerhalb von 90 Tagen nach EU-Austritt.  

    Nach dem Besuch von May diesen Freitag steht ein Staatsbesuch von Trump in England an ("Newstalk.com"). Dazu muss es ein Staatsbankett von der Queen in Windsor Castle oder dem Buckingham Palace geben - es gibt bislang keinen Termin. Man darf gespannt sein, wie weit die Verhandlungen bis dahin sind.





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