Aktien
2017: Neuer Zyklus spricht für Value-Anlagen - Seite 2
Die Normalisierung der Geldpolitik und der langfristigen Zinssätze markiert daher das Ende des starken Bewertungsgefälles, das in den vergangenen Jahren an den Aktienmärkten zu beobachten war. Sie rückt den Fokus nun wieder auf den inneren Wert von Unternehmen, die Fundamentalanalyse sowie eine objektive Einschätzung der Risiken. Diese liegen derzeit vor allem in Sektoren mit langfristigen Geschäftszyklen, die als anleiheähnlich und defensiv gelten. Die übertriebenen Bewertungen machen diese Titel angesichts eines selbst geringen Anstiegs der langfristigen Zinssätze sehr anfällig.
Wesentlich bessere Chancen bietet dagegen das Segment der europäischen Zykliker, das in den vergangenen Jahren von den Anlegern geradezu verschmäht wurde. Die meisten dieser Unternehmen sind sehr niedrig bewertet, obwohl sie sich als äußerst krisenresistent erwiesen haben. Sie haben tiefgehende Umstrukturierungen vollzogen und ihre Geschäftsaktivitäten angepasst, wodurch sie von einem hohen operativen Hebel in der sich aktuell aufhellenden Konjunktur profitieren, die sich trotz der politischen Schocks der zurückliegenden Monate robust entwickelt hat. Ihr Potenzial wird immer noch vom Markt unterschätzt.
Bankaktien werden sich in den kommenden Monaten überdurchschnittlich entwickeln
Die Banken, die Ende Juni die höchsten Kursverluste verzeichneten (-30 Prozent), konnten sich im zweiten Halbjahr deutlich erholen. Wir haben in den letzten Monaten immer wieder auf die Chancen hingewiesen, die der Bankensektor bietet, vor allem der italienische. Unser Value- Investmentprozesses, der auf der Suche nach unterbewerteten Unternehmen verglichen mit ihrem inneren Wert basiert, hat uns darin bestärkt, unsere Positionen in diesem bei Anlegern äußerst unbeliebten Sektor beizubehalten. Die starke Unterbewertung in Verbindung mit positiveren Elementen wie der Bereinigung der zweifelhaften Forderungen, der bereits mehrere Monate andauernden Erholung des Kreditmengenwachstums sowie der Normalisierung der Geldpolitik sprechen dafür, dass sich Bankaktien in den kommenden Monaten überdurchschnittlich entwickeln werden.
Zykliker und Banken sind jedoch nicht die einzigen Branchen mit vielversprechenden Aussichten. Die Marktübertreibungen in den letzten beiden Jahren haben zu zahlreichen Unterbewertungen auch außerhalb der mit der Zinsentwicklung korrelierten Titel geführt. So haben wir zahlreiche Chancen bei Telekom-, Öl- und Luxusgüterunternehmen wahrgenommen. Dabei gehen wir nach einer ähnlichen Logik vor wie bei der Bewertung von Fusionen und Übernahmen. Dank eines sehr viel breiteren Anlagespektrums als bei einem klassischen Value-Ansatz, wie er bei den großen Indizes wie dem MSCI Value Anwendung findet, sehen wir unsere Portfolios wie etwa dem des pan-europäischen Aktienfonds METROPOLE Selection gut positioniert, um vom neuen, für Value-Aktien vorteilhaften Zyklus zu profitieren.
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