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     1313  0 Kommentare Über den Titel Exportweltmeister kann sich Deutschland derzeit überhaupt nicht freuen

    2016 ist Deutschland wieder Exportweltmeister geworden. Dies ist auch ein Beweis der Stärke der deutschen Industrie. Offensichtlich hat der deutsche Industriestandort einiges besser gemacht als andere. Selbst wenn deutsche Reformaktivitäten in den letzten Jahren zu einem Sturm im Wasserglas verkommen sind, ist Deutschland dennoch mindestens immer noch der Einäugige unter den Blinden.

    Das sehen die Importländer naturgemäß anders. Dass sie nun aber Asche auf ihr in puncto Konkurrenzfähigkeit haarloses Haupt streuen, ist nicht zu beobachten. Es wird nur sehr oberflächlich hinterfragt, warum sich z.B. das US-Unternehmen für die deutsche und nicht für die amerikanische Maschine entschieden hat. Schuld daran soll laut Trump nur der böse Währungsmanipulator Deutschland sein. Ja, es wird sogar behauptet, dass die deutsche Politik doch eigentlich die starke Deutsche Mark nur gegen die Billigheimer-Währung Euro eingetauscht hat, um so noch egoistischer exportieren zu können. Vollstrecker des billigen Euros ist die EZB mit ihrer hemmungslos freizügigen Geldpolitik. In Übersee hat man die deutsche Maschine sicherlich nicht primär wegen des schwachen Euros gekauft. In der Wirtschaftsrealität – nicht in der Trumpschen Traumwelt – spielen Qualität und Leistungsvermögen natürlich entscheidende Rollen. Was nützt denn die national billigere Maschine, bei dessen Betrieb – böse formuliert – einem die Schrauben um die Ohren fliegen?

    In puncto Realitätsverdrängung ist Trump ein Weltmeister

    Dass auch die US-Notenbank eine lose Geldpolitik betrieben hat und deutlich mehr aufgekaufte Staatspapiere in ihrem Depot hat als die EZB, verschweigt des Präsidenten selektive Wahrnehmung. Er schafft gerne alternative Fakten, um seine tendenziöse Sicht der Dinge durchzusetzen. Nach seiner Meinung ist Deutschland nur aufgrund des manipulierten unterbewerteten Euros Exportweltmeister. Ich habe selten so viel ökonomischen Unsinn gehört. Auch bei tausendfacher Wiederholung wird eine falsche Behauptung nicht wahr. Das sind alternative Fakten, Fake News.

    Ich frage mich, wie die deutsche Politik die Währungsabwertung hinbekommen haben soll. Hat man zu diesem Zweck Herrn Draghi gezwungen, die Leitzinsen auf null zu setzen? Hat Frau Merkel ihm etwa gedroht, ohne Staatsanleihekäufe in den sozialen Medien auszuplaudern, dass er ein Toupet trägt? Tatsächlich läuft doch der Bundesbankpräsident Jens Weidmann seit Jahren Sturm gegen die Niedrigzinspolitik der EZB.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Über den Titel Exportweltmeister kann sich Deutschland derzeit überhaupt nicht freuen 2016 ist Deutschland wieder Exportweltmeister geworden. Offensichtlich hat der deutsche Industriestandort einiges besser gemacht als andere. Selbst wenn deutsche Reformaktivitäten in den letzten Jahren zu einem Sturm im Wasserglas verkommen sind, ist Deutschland dennoch mindestens immer noch der Einäugige unter den Blinden.

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