C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Januar 2017
Überblick
Im Januar setzte der Edelmetallsektor seinen Anstieg von Ende Dezember fort. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +9,7%, der MV Junior Gold
Mines Index um +15,3%, Silber um +7,9%, Gold um +2,8%, (alle Werte in EUR). Technisch betrachtet sind die Goldminenaktien nun an einem alten Kurswiderstand angelangt. Die nächsten Wochen sollten
zeigen, ob die Konsolidierung noch länger andauert oder bereits beendet ist. Weiterhin zeigen die Goldminenaktien eine insgesamt stabilere Entwicklung als der Goldpreis, auch die kleineren Titel
laufen besser als die Indexschwergewichte. Beides deutet darauf hin, dass die Anleger zu Risiken bereit sind, was positiv zu werten ist.
Marktüberblick
Nach den ausgeprägten Kursbewegungen im letzten Quartal kehrte im Januar etwas Ruhe an den Kapitalmärkten ein. Die meisten Marktsegmente bewegten sich mit wenigen Ausnahmen seitwärts. Hierzu
zählten die Aktien der USA, Europa und Japan, auch zwischen den verschiedenen Sektoren gab es kaum Unterschiede. Amerikanische Anleihen in allen Risikoklassen und Laufzeiten
schlossen leicht positiv, bei den europäischen Anleihen konnten lediglich die Anleihen mit hohem Risiko und kurzer Laufzeit ein kleines Plus vorweisen. Deutlich positiv entwickelten sich Emerging
Markets Aktien, auch die entsprechenden Anleihen konnten zulegen. Im Rohstoffbereich setzte sich Gold und Silber mit deutlichem Kursplus an die Spitze, bei den Anleihen fiel die deutliche Schwäche
der europäischen Staatsanleihen auf. Der EUR notierte fester gegenüber dem USD, der gegen die meisten Währungen abwertete.
In der Gesamtschau befinden sich die Märkte in Wartestellung. Nachdem im letzten Quartal deutliche Wachstumsimpulse durch den neuen US Präsidenten eingepreist wurden, findet aktuell eine Beurteilung der tatsächlichen Entwicklung statt. Dabei wird auf Tagesbasis scheinbar übertrieben auf jede neue Meldung reagiert. Eine große Investmentbank hat beispielsweise eine hohe Korrelation zwischen den Kursbewegungen diverser Märkte und den Zustimmungsquoten zu Donald Trump festgestellt.
Wir haben im letzten Monatskommentar die kritische Position vorgestellt, dass die möglichen Wachstumsimpulse überschätzt werden, dass das Wirtschaftswachstum schwach bleibt und damit bestenfalls „schlechte“ Preissteigerungen durch Geldentwertung zu erwarten sind. Die Anleihenmärkte scheinen bisher diese Position zu teilen, da die amerikanischen realen Zinsen fast wieder das Niveau von vor der US Wahl erreicht haben. Auch die Zinskurven, also das Verhältnis der langen Laufzeiten zu den kurzen Laufzeiten, entwickeln sich nicht wie bei einer wirtschaftlichen Renaissance. Hinzu kommen zunehmende politische Unsicherheiten, ob durch das teilweise erratische Verhalten des amerikanischen Präsidenten oder durch die aufstrebenden Oppositionsparteien in Europa. Relevant für uns bleibt die weiter bestehende Bilanzausweitung der europäischen und japanischen Zentralbanken, welche immerhin jeden Monat 200 Mrd. USD neues Geld schöpfen und die Märkte damit stützen. Dieser Aspekt wird in den meisten Marktkommentaren nicht mehr erwähnt oder ist vollständig in den Hintergrund getreten.