Aktien Europa
Atempause nach freundlichem Wochenstart
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben nach einem freundlichen Wochenauftakt am Dienstag zunächst das Tempo gebremst. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam bis zum späten Vormittag kaum voran, zuletzt verbuchte er ein moderates Plus von 0,05 Prozent 3307,03 Punkten. Schwache Vorgaben hatten zuvor die asiatischen Börsen geliefert.
Auch in Paris trat der CAC-40 mit einem kleinen Plus von 0,04 Prozent bei 4890,14 Punkten nahezu auf der Stelle - ebenso wie der Londoner FTSE 100 , der zuletzt bei 7280,27 Zählern moderate 0,02 Prozent höher stand.
Auf Trab hielt die Anleger die weiterhin unsichere politische Lage in Europa sowie neueste Nachrichten aus den USA, wo der Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn für Irritationen sorgte. Der daraufhin gestärkte Euro lastete am Dienstag insbesondere auf den Exporteuren. Das britische Pfund fiel hingegen nach unerwartet schwachen Inflationsdaten für Großbritannien im Januar.
Europaweit griffen Anleger verstärkt auf die als defensiv geltenden Versorger zurück. Deren Subindex innerhalb des Stoxx 600 rückte um 0,34 Prozent vor. Papiere aus dem Gesundheitssektor verloren mit im Schnitt minus 0,65 Prozent am deutlichsten.
An der Spitze des Eurozonen-Leitindex knüpften Anteile am französischen Telekommunikationskonzern Orange an die Gewinne der vergangenen Tage an und legten um knapp 1 Prozent zu.
Daneben standen zahlreiche Unternehmen mit Zahlen im Fokus: In Paris verteuerten sich die Michelin-Papiere nach einem kräftigen Gewinnsprung im vergangenen Jahr um knapp 2 Prozent. Am Markt kam auch gut an, dass der Reifenhersteller seinen Aktionären eine höhere Dividende zahlen will.
Auch der weltgrößte Reisekonzern Tui konnte bei den Anlegern punkten: Das Unternehmen konnte zum Start in das neue Geschäftsjahr trotz massenhafter Flugausfälle bei seiner Tochter Tuifly im Herbst seine Verluste eindämmen. Die Aktie war zuletzt mit einem Aufschlag von knapp viereinhalb Prozent Spitzenreiter im britischen "Footsie".
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Dagegen enttäuschte der Triebwerksbauer Rolls-Royce mit einer tiefroten Bilanz für das vergangene Jahr. Zu schaffen machte dem Konzern der starke Verfall des britischen Pfund infolge des Volksentscheids der Briten für einen Austritt aus der EU. Die Aktie verlor mehr als 4 Prozent am FTSE-100-Ende.
In der Schweiz konnten sich Papiere der Credit Suisse an der Spitze des Leitindex SMI mit einem Aufschlag von mehr als 3 Prozent behaupten. Die Schweizer Großbank hatte wegen der Einigung mit dem US-Justizministerium in puncto Hypothekenstreit zwar wie erwartet einen Milliardenverlust ausgewiesen, hält aber an ihrer Dividende fest und schaut optimistisch nach vorn. Analyst Kinner Lakhani von der Deutschen Bank lobte die Entwicklung der Kernkapitalquote./tav/das