Parteien in der charttechnischen Analyse - Seite 2
Die Linke profitierte deutlich von der Finanzkrise (siehe Pfeil folgender Chart).
Aufgrund der jüngst schwächeren Werte ist anzunehmen, dass der Martin-Schulz-Effekt aktiv wirkt. Im Kernbereich notiert die Linke zwischen 8 und 10 Prozent
(aktuell bei 7 Prozent). Sollte die SPD den Linken weiter Stimmen abjagen können, würde die Existenz der Linke als Bundestagspartei gefährdet sein. Allerdings stellt der Bereich von 5 bis 6 Prozent
charttechnisch eine gute Unterstützung dar.
Mit Ausnahme des Fukushima-Gipfels im Jahr 2011 (siehe Pfeil folgender Chart) bewegen sich die Grünen stabil zwischen 5 und 12 Prozent.
Der aktuelle Wert von 9 Prozent könnte je nach Attraktivität und Verhalten des SPD-Spitzenkandidaten noch unterschritten werden. Die 5-Prozent-Marke bedeutet
charttechnisch eine wichtige Unterstützung. Die Grünen neigen dazu, im unmittelbaren Vorfeld von Wahlen in einen Abwärtstrend zu geraten. Dies war bei vier der letzten sechs Wahlen der Fall. Die
Wahlen von 2002 und 2009 (jeweils in der Nähe von Rezessionen) bezeichnen die Ausnahmen.
Die FDP bewegte sich aus Sicht der Meinungsumfragen zwischen 2011 und 2015 zwischen 3 und 5 Prozent. Seit Februar 2016 notiert sie beständig zwischen 5 und 7 Prozent.
In den vergangenen 20 Jahren hatte die FDP in Meinungsumfragen häufig mit der 5-Prozent-Marke zu kämpfen. Bei der Bundestagswahl 2013 verfehlte sie den
Einzug in den Bundestag. Hingegen verstand sie es im Wahlkampf 2009, die Karten so zu spielen, dass viele Wähler eine Konstellation Union/FDP als Alternative zur regierenden großen Koalition
bevorzugten. Die Ausbildung der langjährigen Bodenformation erscheint konstruktiv, sodass der Wiedereinzug in den Bundestag durchaus an Wahrscheinlichkeit gewonnen hat.
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Die AfD notiert bei 10 Prozent. Ende letzten Jahres waren es 13 Prozent.
Die Werte der AfD stiegen – etwas zeitverzögert – mit den Flüchtlingsströmen an. Der Umkehrschluss könnte lauten, dass das Flüchtlingsthema mit der fallenden
Zahl der Asylanträge (August 2016: 91.000 Anträge; Dezember 2016: 20.500 Anträge laut Bundesinnenministerium) von anderen Überlegungen in den Hintergrund gedrängt wird. Vorstellbar ist
beispielsweise, dass einige bisherige AfD-Unterstützer aus wahltaktischen Gründen zur CDU/CSU zurückkehren, um Rot-Rot-Grün unter einem Kanzler Martin Schulz zu verhindern. Die 8-Prozent-Marke
erscheint als eine wichtige Unterstützung.