Schweizer Waffenexporte nach Afrika steigen um 207 Prozent
BERN (dpa-AFX) - Unter anderem wegen einer großen Bestellung aus Südafrika sind die Schweizer Waffenexporte nach Afrika 2016 um 207 Prozent gestiegen. Südafrika wurde damit nach Deutschland zweitwichtigster Kunde der Schweizer Rüstungsindustrie, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft am Dienstag in Bern berichtete. Das neutrale Land produziert unter anderem Militärflugzeuge, Panzer und Raketen.
Nach Deutschland ging demnach Kriegsmaterial im Wert von 93,2 Millionen Franken (87,5 Millionen Euro), nach Südafrika von 51,3 Millionen Franken. Insgesamt gingen die Rüstungsexporte 2016 zurück: um 7,8 Prozent auf 411,9 Millionen Franken. Geliefert wurde in 70 Länder.
Die Schweizer Regierung hatte 2016 einen Exportstopp an Länder aufgehoben, die im Jemen-Konflikt verwickelt sind. Danach stiegen die Exporte nach Saudi-Arabien von 5,8 auf 12,2 Millionen Franken. Seit Anfang 2015 tobt in Jemen ein Bürgerkrieg, in dem bereits mehr als 7000 Menschen getötet wurden. Saudi-Arabien unterstützt die Regierung im Kampf gegen Huthi-Rebellen.
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Nach der Statistik des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri lag die Schweiz nach den USA, Russland und Deutschland 2016 auf Platz 15 der größten Waffenexporteure, nach Platz elf im Jahr zuvor. Pro Kopf der Bevölkerung gemessen gehört das Land nach Angaben der Schweizerischen Friedensstiftung zu den größten Exporteuren der Welt./oe/DP/stb