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     815  0 Kommentare US-Börsen – Panik folgt auf Sorglosigkeit?

    Börse_2017_10Anfang Februar fiel die anhand des VIX gemessene Volatilität am amerikanischen Aktienmarkt in den einstelligen Bereich zurück und verzeichnete damit den niedrigsten Stand seit Anfang 2007. Ein solch tiefes Niveau des „Angstbarometers“ wird häufig als Sorglosigkeit der Marktteilnehmer bzw. sogar als Indikator für bestehende Rückschlagsgefahren interpretiert. Besonders den letzten Aspekt möchten wir anhand der Analyse der HSBC-Experten genauer untersuchen und haben dazu die letzten großen Rückschläge beim S&P 500 auf den Prüfstand gestellt.

    Konkret vergleichen wir bei den US-Standardwerten die letzten 100 Tage vor den Rückschlägen vom Juli 1990, Juli 1998, März 2000, Oktober 2007, April 2010 und Mai 2011 mit der aktuellen Situation. Sowohl die durchschnittliche Handelsspanne – gemessen an der Differenz zwischen Tageshoch und -tief – als auch die Anzahl der Handelstage mit einer Schwankungsbreite kleiner 1 % haben im Vorfeld der Rückschläge in diesem Jahrtausend sukzessive abgenommen. Auf die Spitze treibt es allerdings die aktuelle Ausgangslage: In diesem Jahr gab es noch überhaupt keinen Handelstag mit einer Handelsspanne von mehr als 1 %. Nur einmal (am 11. Oktober) kam es in den letzten 100 Handelstagen beim S&P 500® zu einem Kursrückgang um mehr als 1 % .

    Ausgewählte Turbo-Optionsscheine

    Call – TD7GUL

    Put – TD7ZKL

    HSBC_S&P_1

    Exaktes Timing schwierig

    Das Phänomen der geringen Schwankungsbreiten ist aber eher den aktuellen Rahmenbedingungen geschuldet als dass daraus die Timingkomponente einer möglichen Marktkorrektur mit Leben gefüllt werden könnte. Als Beispiel für diese These kann die Entwicklung vor der Baisse von 2000 bis 2003 herangezogen werden. Mit nur 26 der letzten 100 Handelstage vor Beginn des damaligen Abwärtsimpulses fiel die Quote seinerzeit sogar am geringsten aus. Gleichzeitig konnte zu Beginn des Jahrtausends sogar die durchschnittlich größte High-Low-Spanne verbucht werden.

    HSBC_S&P_2

    Im Sinne der technischen Analyse ist das sogar das bessere Frühwarnsystem: Wenn die Schwankungsbreiten zunehmen, ein Markt aber nicht mehr von der Stelle kommt, dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer Distributionsphase. Unter dem Strich lässt sich aktuell zwar eine Extremkonstellation identifizieren, ein Timing hinsichtlich der Ausprägung eines wichtigen Topps lässt sich daraus allerdings nicht ableiten. Für eher hilfreich erachten wir in diesem Zusammenhang einen nochmaligen Verweis auf den US- Präsidentschafts- bzw. den Dekadenzyklus, die jeweils einen scharfen Kursrücksetzer ab dem Hochsommer 2017 nahelegen.

    Lesen Sie dazu auch: USA – Neue Rekorde oder das verflixte siebte Jahr

    Disclaimer: Wir weisen darauf hin, dass HSBC für die Platzierung dieses Beitrags bezahlt und auch die genannten Produkte ausgewählt hat. Darüber hinaus stellt Feingold Research Produkte von HSBC in ihren Publikationen und Beiträgen vor.

     




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    US-Börsen – Panik folgt auf Sorglosigkeit? Anfang Februar fiel die anhand des VIX gemessene Volatilität am amerikanischen Aktienmarkt in den einstelligen Bereich zurück und verzeichnete damit den niedrigsten Stand seit Anfang 2007. Ein solch tiefes Niveau des „Angstbarometers“ wird …