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Dax nahezu unbewegt - Vorsicht vor Fed-Entscheid überwiegt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anstehende US-Leitzinsentscheidung und die Niederlandewahlen fest im Blick hat der Dax am Mittwoch bis zum Mittag abermals mit der viel beachteten Marke von 12 000 Punkten gekämpft. Zuletzt stand der deutsche Leitindex mit minus 0,05 Prozent bei 11 983,35 Punkten knapp darunter. In den vergangenen fünf Handelstagen hatte es das Börsenbarometer bisher nicht nachhaltig über die Hürde von 12 000 Punkten geschafft, da sich die Anleger vor dem Fed-Entscheid nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollten.
Auch der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax konnte im frühen Handel etwas zulegen - hier stand zuletzt ein Plus von 0,12 Prozent auf 23 456,29 Punkte zu Buche. Der Technologie-Index TecDax verlor indes 0,27 Prozent auf 1972,94 Zähler. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat mit plus 0,01 Prozent auf 3399,78 Zähler nahezu auf der Stelle.
ZINSANHEBUNG DURCH FED GILT ALS AUSGEMACHT
Die US-Notenbank Fed wird um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit ihre Entscheidung bekanntgeben. Am Markt wird fest mit einer weiteren Leitzins- Anhebung gerechnet - es wäre das dritte Mal nach der Finanzkrise. Erwartet wird eine Anhebung um mindestens 0,25 Prozentpunkte.
"Da eine Zinserhöhung in den USA bereits in den Kursen enthalten ist, richtet sich der Fokus der Anleger auf den Bericht und die Pressekonferenz von Janet Yellen", schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Dabei steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob sie Hinweise auf künftig schneller steigende Zinsen geben wird. Die Fed hatte erst im Dezember die Zügel weiter angezogen.
Vor den Wahlen in Frankreich und auch Deutschland schaut Europa an diesem Mittwoch bei den Niederlandewahlen vor allem auf das Abschneiden der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders. Es wird befürchtet, dass ein Erfolg für seine Partei anderen anti-europäischen Bewegungen und Parteien in der EU Auftrieb geben könnte. Erste Prognosen werden nicht vor dem Abend erwartet.
EON IM MINUS - UNSICHERHEIT DURCH FEHLENDE KAPITAL-ENTSCHEIDUNGEN
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Auf Unternehmensseite rutschten Eon-Aktien am Dax-Ende mit einem Minus von rund 3 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar ab. Der Versorger hatte zwar trotz eines Milliardenverlusts im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als befürchtet - dass die Essener aber erst in Kürze über die Aufnahme frischen Kapitals entscheiden wollen, sorgte laut Börsianern für Unsicherheit am Markt. Zudem war auch der Ausblick auf 2017 laut Branchenexperten gemischt ausgefallen.
Unter Druck geriet auch die Aktie des weltgrößten Rückversicherers Munich Re - hier belastete ein unerwartet vorsichtiger Gewinnausblick auf 2017. Das gleichzeitig angekündigte weitere Aktienrückkaufprogramm konnte die Börsianer zunächst nicht versöhnen. Die Aktien gaben um mehr als eineinhalb Prozent nach.
LUFTHANSA EINIGT SICH MIT COCKPIT
Die Anleger der Lufthansa konnten sich unterdessen über die Einigung der Fluggesellschaft im Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft Cockpit freuen. Die Papiere der Kranich-Linie hoben um rund eineinhalb Prozent ab und knüpften damit an ihren seit der Einigung auf einen Vorschlag des Schlichters vor rund einem Monat anhaltend guten Lauf an.
In den hinteren Börsenreihen eroberten Bilfinger -Papiere nach Bekanntwerden eines Millionenauftrags aus dem Oman mit rund zweieinhalb Prozent Kursplus den Spitzenplatz im MDax. Daneben belastete eine Anteilsplatzierung durch den Großaktionär Wacker Chemie den Kurs des Halbleiter-Unternehmens Siltronic . Die Papiere rutschten mit rasantem Tempo an das TecDax-Ende ab, zuletzt betrug das Minus noch mehr als 6 Prozent./tav/stb
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---