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    ROUNDUP  437  0 Kommentare Talanx erzielt Rekordgewinn - Auslandsgeschäft gewinnt an Bedeutung

    HANNOVER (dpa-AFX) - Der Versicherungskonzern Talanx hat mitten in der Sanierung seines Deutschland-Geschäfts zurück auf Rekordkurs gefunden. Im abgelaufenen Jahr stieg der Überschuss um 24 Prozent auf den neuen Höchstwert von 907 Millionen Euro, wie der Konzern mit Marken wie HDI und Neue Leben am Montag in Hannover mitteilte. Dazu trug neben einem Rekordgewinn seiner Mehrheitsbeteiligung Hannover Rück ein kräftiges Gewinnplus in der Industrieversicherung bei. Der gebeutelten deutschen Privat- und Firmenversicherung gelang die Rückkehr in die Gewinnzone.

    Zu dem Rekordergebnis auf Konzernebene trugen neben vergleichsweise geringen Katastrophenschäden auch steuerliche Sondereffekte bei. Vorstandschef Herbert Haas hatte bereits im Februar einen Gewinn von gut 900 Millionen Euro angekündigt - rund 150 Millionen mehr als zuvor in Aussicht gestellt. Die Dividende soll von 1,30 auf 1,35 Euro steigen.

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    Am Aktienmarkt lösten die endgültigen Zahlen keine größeren Kursbewegungen aus. Kurz nach Handelsstart verlor die Talanx-Aktie 0,37 Prozent an Wert auf 34,040 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im MDax .

    Für 2017 peilt Talanx einen Überschuss von rund 800 Millionen Euro an. Auch diese Prognose hatte Haas im Februar angehoben. Den größeren Optimismus verdankt der Manager auch diesmal der Hannover Rück, an der der Konzern gut die Hälfte der Anteile hält. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer hatte 2016 seinen fünften Rekordgewinn in Folge erzielt und will 2017 zum dritten Mal die Milliardenschwelle übertreffen.

    Der Versicherer Talanx, der im Erstversicherungsgeschäft mit Größen wie Allianz und Axa konkurriert, musste bei den konzernweiten Prämieneinnahmen 2016 allerdings einen Rückgang um gut zwei Prozent auf 31,1 Milliarden Euro hinnehmen. Schwankungen der Währungskurse herausgerechnet, seien die Einnahmen weitgehend stabil geblieben, hieß es. Das ist wichtig, weil Versicherer entstehende Schäden meist in denselben Ländern und Währungen begleichen, in denen sie auch die Beitragseinnahmen verbucht haben.

    Unterdessen spielt das Auslandsgeschäft für Talanx eine immer größere Rolle. "Das Ziel, bis 2018 mehr als 50 Prozent der Prämien in der Erstversicherung im Ausland zu erzielen, haben wir 2016 mit 49 Prozent nahezu erreicht", sagte Haas. Im Vorjahr hatte der Anteil noch bei 47 Prozent gelegen. Talanx hat den vergangenen Jahren etwa in Polen und Chile zugekauft und strebt weiter in die ferne Welt. Die Hannover Rück ist als Rückversicherer ohnehin weltweit aktiv, um übernommene Risiken möglichst breit zu streuen.

    Im vergangenen Jahr profitierten Talanx und Hannover Rück von vergleichsweise geringen Großschäden. Trotz Katastrophen wie den Waldbränden in Kanada und Hurrikan "Matthew" in den USA fielen sie mit 883 Millionen Euro vier Prozent niedriger aus als im Vorjahr. In ihrer ursprünglichen Gewinnprognose hatte die Talanx-Führung sogar insgesamt 1,125 Milliarden Euro eingeplant.

    Zu spüren bekommt Talanx weiterhin die anhaltenden Niedrigzinsen. 2016 warfen die Kapitalanlagen des Konzerns zwar wie im Vorjahr eine Rendite von 3,6 Prozent ab. Das lag jedoch daran, dass der Versicherer ältere, hochverzinste Papiere verkaufte, um die Zinszusatzreserve für alte Lebensversicherungsverträge mit hohen Garantien aufzustocken. Für das laufende Jahr geht Finanzchef Immo Querner von einer Kapitalanlagerendite von mindestens 3,0 Prozent aus.

    Wie andere deutsche Versicherer betrachtet Talanx die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins angesichts der allgemeinen Niedrigzinsen nicht mehr als zukunftsfähiges Geschäft. Der Konzern setzt inzwischen auf neuartige Vertragstypen, die weniger Kapital binden und den Kunden die Chance auf eine höhere Rendite bieten sollen.

    Auch im restlichen deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft hat der Vorstand einen kräftigen Umbau angeschoben. Im Zuge einer stärkeren Digitalisierung und Automatisierung sollen rund 930 Jobs wegfallen. Haas verspricht sich davon bis Ende des Jahrzehnts eine Senkung der Kosten um 240 Millionen Euro./stw/mne/stb





    dpa-AFX
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