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    Aktien Frankfurt  880  0 Kommentare Anleger müssen abflauende US-Geldflut verdauen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die fortschreitende Normalisierung der US-Geldpolitik hat am Donnerstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtig werden lassen. Konkret deutete die Notenbank Fed an, ihr gigantisches Wertpapier-Kaufprogramm alsbald zurückfahren zu wollen. Der Dax fiel bis zum Mittag um 0,50 Prozent auf 12 156,17 Punkte. Der deutsche Leitindex folgte damit der Wall Street und den asiatischen Börsen ins Minus.

    Die US-Notenbank Fed hatte in ihrem jüngsten Sitzungsprotokoll Signale für eine Verringerung ihrer aufgeblähten Bilanz gegeben. Mit gigantischen Wertpapierkäufen hatten die Notenbanken nach dem Hochkochen der Finanz- und Wirtschaftskrise versucht, die Wirtschaft anzukurbeln. Der Geldsegen hatte die Aktienmärkte auf ungekannte Höhen getrieben. Nun dreht die Fed das Rad nach und nach zurück. Für den Abbau der Bilanzsumme sprachen sich auf der letzten Sitzung die meisten Währungshüter aus. Zuvor hatte die Fed bereits mehrfach die Leitzinsen angehoben.

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    Die Wall Street hatte bereits scharf reagiert: Das zwischenzeitliche Plus von rund 1 Prozent am Vortag wurde ausradiert und verwandelte sich letztlich in ein Minus. Erschwerend hinzu kommt, dass an diesem Donnerstag das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping beginnt, in dem es um strittige Themen wie das nordkoreanische Atomprogramm und den freien Handel geht. Es sei diese Unberechenbarkeit, die die Märkte nervös mache, schrieb Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

    TECDAX BESONDERS UNTER DRUCK

    Der Index mittelgroßer Werte MDax büßte bis zum Mittag um 0,26 Prozent auf 23 947,29 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,44 Prozent auf 3457,24 Punkte abwärts. Der deutsche Technologiewerte-Index TecDax büßte sogar 0,99 Prozent auf 2021,47 Punkte ein, nachdem die Papiere des Telekomanbieters Freenet und des Solartechnik-Spezialisten SMA Solar deutlich unter Druck geraten waren. In beiden Fällen belasteten Analystenstudien, die zum Verkaufen rieten, die Papiere.

    Damit ist die Stimmung am deutschen Markt zumindest kurzfristig gekippt: Am Montag noch hatte sich der Dax seinem Rekordhoch von 12 390 Punkten aus dem April 2015 bis auf 15 Punkte genähert. Dann hatte die Akteure jedoch etwas der Mut verlassen, nicht zuletzt angesichts des bevorstehenden Treffens von Trump und Xi Jinping.

    Markus Huber, Händler für City of London Markets, sah darin aber keine grundsätzliche Trendwende: Anleger nähmen nach dem guten Lauf der vergangenen Monate Gewinne mit. "Letztlich ist jede Korrektur oder Konsolidierung eine gute Sache für die Märkte, weil es die Voraussetzungen dafür schafft, dass die Rally weitergehen kann."

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    IMMOBILIENAKTIEN ALS SICHERER HAFEN

    Viele Anleger flüchteten sich zunächst in Immobilienwerte, die als sicherer Hafen gelten. So gehörten in Dax und MDax die Papiere von Vonovia, Alstria Office, Deutsche Euroshop, Deutsche Wohnen und LEG Immobilien zu den wenigen Gewinnern.

    Am anderen Ende der Skala fanden sich die Autohersteller und -zulieferer. Besonders hart traf es dabei Volkswagen und BMW mit Kursverlusten von jeweils mehr als 1 Prozent. Auch die Banken, für die Notenbank-Entscheidungen direkte Auswirkungen haben, standen unter Druck mit einem Minus von 1 Prozent bei der Deutschen Bank und einem Minus von 1,5 Prozent bei der Commerzbank.

    FRAPORT STEIGEN UND STEIGEN

    Verlierer im MDax waren die Aktien von Gerresheimer mit einem Rutsch um annähernd 6 Prozent. Der Verpackungsspezialist ist vor allem wegen Problemen in den USA schwach ins Geschäftsjahr gestartet.

    Dagegen setzte die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport ihre jüngste Rally fort und stiegen um mehr als 3 Prozent auf ein Rekordhoch von 68,90 Euro. Fraport hatte Mitte März mit seinen Geschäftszahlen und seinem Ausblick aufs laufende Jahr für Eindruck unter den Anlegern und Analysten gesorgt. Am Donnerstag äußerte sich nun die französische Bank Societe Generale positiv zu den Papieren.

    Die Aktien des österreichischen Technologie-Unternehmens S&T legten derweil im TecDax um mehr als 6 Prozent zu. Durch die geplante Komplettübernahme des deutschen Computerbauers Kontron soll das Geschäft einen kräftigen Schub bekommen. Kontron legte allerdings für 2016 rückläufige Zahlen vor. "Wir stehen vor enormen Herausforderungen", sagte Kontron-Chef Hannes Niederhauser./das/fbr





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