DAX - Candlesticks
Langfristig Chancen im DAX? - Seite 2
April mahnt zur Vorsicht
Lediglich der aktuelle Verlauf im April 2017 mahnt zur Vorsicht, da bislang Gewinnmitnahmen überwiegen. Diese traten zudem an einem ersten Kursziel nach Break des von April 2015 bis Oktober 2016 laufenden Abwärtstrendkanals auf. Nach Break dieses auch als korrektiven Abwärtstrendkanals interpretierbaren Trends (da dieser innerhalb des langfristigen Aufwärtstrendkanals auftrat, ist der Abwärtstrend als langfristige Korrektur zu betrachten) konnte dessen Schwankungsbreite nach oben zur Kurszielableitung gespiegelt werden. Dieses Ziel ist jedoch im April mehr oder weniger erreicht und somit abgearbeitet worden. Da andererseits aber der DAX nun im Bereich einer Widerstandszone und kurz vor seinem bisherigen Allzeithoch notiert, ist eine Pause am erreichten Niveau als normales Marktverhalten einzuschätzen.
Politische Unsicherheit
Zudem sind die Märkte derzeit geprägt von Unsicherheit. Sowohl die Entwicklung der US-Politik unter Trump als auch der Syrienkonflikt sowie das Säbelrasseln in Nordkorea und letztlich die anstehenden französischen Parlamentswahlen am kommenden Wochenende deckeln die Kauflaune der Anleger. Ein absehbarer Sieg von Macron im Mai könnte den DAX jedoch aus seiner gegenwärtigen Seitwärtsphase reißen und ein prozyklisches Kaufsignal auslösen mit erstem Ziel bei ca. 12.600/700 Punkten. Negativ hingegen wäre ein Fall unter das März-Tief bei 11.850 Punkten per Wochen- oder Monatsschlusskurs.
Ein Test der Januar- und Februar-Tiefs im Bereich 11.400 Punkten wäre sodann einzukalkulieren – hier wäre allerdings mit kräftiger Unterstützung zu rechnen. Wider Erwarten negativ wäre jedoch auch ein Bruch der 11.400 Punkte per Wochen- oder Monatsschlusskurs sowie vollends kritisch ein Fall unter das Tief der letzten langen weißen Monatskerze vom Dezember 2016 bei 10.400 Punkten. Die langfristige, seit 2009 bestehende Aufwärtstrendlinie könnte in diesem aktuell jedoch wenig wahrscheinlichen Szenario unter Beschuss geraten.
Euro und Zinsen stützen
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Aus Sicht der langfristigen Perspektive hat der DAX mehr Chancen als Risiken zu bieten und kurzfristige Rücksetzer dürften unter lang- bis mittelfristigen Perspektiven eher aufgefangen werden. Unterstützt werden könnte die Entwicklung im DAX zudem von einem eher schwächeren Euro. Charttechnisch zeigt sich der Euro im Kursverlauf des Währungspaares Euro/US-Dollar erst kürzlich mit einem Fehlausbruch, einer Bullenfalle, aus einem symmetrischen Dreieck. Dies impliziert weiter nachgebende Kurse im Euro. Und auch der Blick auf die Zinslandschaft lässt mit den jüngsten Zugewinnen im Bund-Future und fallenden Renditen auf ein weiterhin niedriges Zinsumfeld schließen. Hiervon könnte der Aktienmarkt in kommenden Monaten gestützt werden.