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    Aus purem Eigennutz gehandelt?  3393  0 Kommentare Tech-Firma verklagt JPMorgan wegen Betrugs

    Der US-Bank JPMorgan Chase wird vorgeworfen, ihren Klienten Good Technology zum unfairen Dumpingpreis an BlackBerry verkauft zu haben. Die zuständigen Berater hätten höhere Gebote absichtlich ignoriert, um sich zukünftige Geschäfte mit dem Smartphone-Hersteller zu sichern.

    Eigentlich wollte sich der Softwarehersteller Good Technology ja frisches Kapital für seine zukünftigen Projekte beschaffen. Stattdessen haben dessen Finanzberater von der US-Bank JPMorgan Chase dafür gesorgt, dass die Tech-Firma für nicht einmal die Hälfte ihres Werts an BlackBerry weitergereicht wurde.

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    Ganze 425 Millionen Dollar bezahlte der kanadische Smartphone-Hersteller für die Übernahme von Good, die einst zu den sogenannten "Einhörnern" der Branche mit einem geschätzten Wert von über einer Milliarde Dollar zählten.

    Nun ist es bei Weitem nicht so, dass es keine besseren Gebote für die Firma gegeben hat. Laut "Financial Times" wäre der New Yorker Softwarespezialist CA Technologies beispielsweise bereit gewesen, 825 Millionen Dollar für Good zu bezahlen. Ein Börsengang stand für das Unternehmen ebenfalls zur Debatte, wobei die Beteiligten ein Volumen von 100 Millionen Dollar angepeilt hatten.

    Im Management von JPMorgan scheint man eine längerfristige Geschäftsbeziehung mit BlackBerry allerdings als aussichtsreicher erachtet zu haben. Das glauben zumindest die geprellten Good-Aktionäre, die die Bank nun wegen Betruges und Verletzung ihrer treuhänderischen Pflichten verklagt haben. Die erste Anhörung soll im Juni im Bundesstaat Delaware stattfinden.  

    Den Gerichtspapieren zufolge bestreitet man bei der Bank jegliches Fehlverhalten, eine Sprecherin verweigerte zudem jeden Kommentar. Die Fakten sprechen allerdings für sich. So konnte JPMorgan mit dem BlackBerry-Deal nicht nur eine lukrative Geschäftsverbindung einfädeln, sondern auch ein um zwei Millionen Dollar höheres Honorar als bei dem infragestehenden IPO kassieren.

    Klar, für Banken ist ein M&A-Deal fast immer lohnenswerter, als ein Börsengang. Das gab die Vize-Chefin vom Technologie-Banking-Bereich bei JPMorgan, Christina Morgan, bereits in einer früheren Anhörung zu. In einer internen E-Mail an einen für Good zuständigen Manager schrieb sie daher wohl auch, dass "die wichtige Aufgabe (bei Good) im M&A-Engagement besteht, also was auch immer wir hierfür tun müssen, das ist es, was zählt."

    Der bei dem Deal womöglich aufgetretene Interessenkonflikt dürfte für die Angeklagten nur schwer von der Hand zu weisen zu sein. Nachdem die Übernahme bekanntgegeben wurde, schrieb ein ebenfalls an dem Kauf interessierter Private Equity Investor in einer internen Mail: "Ich bin schockiert, dass es dermaßen billig ausgegangen ist. Ich bin echt enttäuscht, dass sie ihren Exklusivvertrag so früh mit BlackBerry unterzeichnet haben. JPMorgan und/oder der Vorstand haben uns einfach total ignoriert." 

    Ein anderer Good-Investor, Riverwood Capital, stellte gar JPM's Fähigkeiten als Finanzdienstleister in Frage. Nachdem das Kaufgebot von CA Technologies im Sommer 2015 zurückgewiesen wurde, schrieb dieser, dass es "ganz sicher nicht klar ist, ob JPM die besten Voraussetzungen hierfür hat. Es fühlt sich definitiv an, als könnte hier ein Ergebnis herauskommen, das unseren Interessen eher schadet... haben sie (JPM) wirklich alle Steine umgedreht und nichts anderes gefunden?"

     

     

     




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