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    ROUNDUP  338  0 Kommentare Triebwerksärger bremst Airbus auch 2017 - Spartenverkauf treibt Gewinn

    TOULOUSE (dpa-AFX) - Technischer Ärger bei Passagier- und Militärmaschinen macht dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus weiterhin zu schaffen. Während der Verkauf der Verteidigungselektronik-Sparte dem Konzern im ersten Quartal einen Gewinnsprung bescherte, trüben Triebwerksprobleme beim Mittelstreckenjet A320neo und dem Militärtransporter A400M die Aussichten. Wie schon 2016 dürften die meisten "neo"-Jets auch 2017 in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert werden, sagte Finanzchef Harald Wilhelm am Donnerstag in Toulouse. Die Verhandlungen mit den Käuferstaaten um Schadenersatz für die A400M-Probleme dürften sich hinziehen.

    An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Die Airbus-Aktie verlor an der Pariser Börse am Morgen 1,21 Prozent an Wert auf 73,19 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im französischen Index Cac 40 .

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    Im ersten Quartal steigerte Airbus seinen Umsatz um 7 Prozent auf 13 Milliarden Euro. Das lag vor allem an der Verkehrsflugzeugsparte, die 136 Jets auslieferte und damit elf Exemplare mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich sprang der Gewinn um gut die Hälfte auf 608 Millionen Euro nach oben. Das verdankte Airbus aber vor allem dem lukrativen Verkauf seines Verteidigungselektronik-Geschäfts.

    Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) brach hingegen um mehr als die Hälfte auf 240 Millionen Euro ein. Sowohl die Verkehrsflugzeuge als auch Rüstung und Raumfahrt warfen weniger ab. Als einen Grund dafür nannte Wilhelm die Modellumstellung bei den A320-Mittelstreckenjets und den Langstreckenmaschinen vom Typ A330. Beide Modelle bekommen mit den "neo"-Versionen deutlich sparsamere Neuauflagen. Für die Übergangszeit hat Airbus den Käufern der herkömmlichen Varianten höhere Preisnachlässe gewährt. Die Hubschraubertochter Airbus Helicopters rutschte sogar in die roten Zahlen.

    Mit Flugzeug-Neubestellungen sieht es in diesem Jahr eher trübe aus. Im ersten Quartal holte Airbus nach Abzug von Stornierungen lediglich Aufträge für sechs neue Verkehrsjets herein. Rivale Boeing kam hingegen auf 198 Bestellungen. Vom geplanten Ausbau der Jet-Produktion will der Airbus-Vorstand um Konzernchef Tom Enders aber nicht abrücken. Der Manager verwies auf "unser gut gefülltes Auftragsbuch mit mehr als 6700 Bestellungen für Zivilflugzeuge". Für 2017 erwartet Wilhelm die Auslieferung von etwa 720 Verkehrsjets - das wären 32 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Davon sollen rund 200 aus der A320neo-Familie sein.

    Ärger bereiten Airbus bei dem Modell weiterhin die Triebwerke des US-Herstellers Pratt & Whitney. Diese hatten schon im vergangenen Jahr mit Hitze- und Software-Problemen die Auslieferungen verzögert. Es stehe immer noch der Beweis aus, dass die Mängel behoben seien, sagte Wilhelm. Inzwischen steht mit dem Triebwerk des französisch-amerikanischen Herstellers CFM allerdings ein Konkurrenz-Antrieb zur Verfügung, der bei rund der Hälfte der 2017 auszuliefernden A320neo-Exemplare zum Einsatz kommen soll.

    Für den weltgrößten Passagierjet A380 gibt der Vorstand die Hoffnung auf neue Bestellungen nicht auf. Anfang April hatte Airbus Anpassungen in der Kabine vorgestellt, durch die fast 80 Fluggäste mehr in den Flieger passen sollen. Damit soll der Jet für die Airlines rentabler werden. Neubestellungen gab es aber schon länger nicht mehr. In diesem Jahr soll die A380-Produktion auf 15 Exemplare schrumpfen, 2018 sollen es nur noch 12 Maschinen sein - nach 28 im vergangenen Jahr.

    Die Dauer-Probleme beim Militärtransporter A400M dürften den Hersteller derweil noch länger beschäftigen. Die Wahlen in Europa dürften die laufenden Gespräche mit den Käuferstaaten verzögern, schätzte Wilhelm, wagte aber keine genauere Prognose. Der Vorstand warnte erneut vor Herausforderungen, die erheblich sein könnten. Probleme mit Triebwerken und anderen Teilen der A400M hatten Airbus bereits 2016 mehr als 2 Milliarden Euro gekostet und das Jahresergebnis verhagelt. Sonderfaktoren herausgerechnet, will Airbus den bereinigten operativen Gewinn 2017 aber weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern./stw/men/stb




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