Aurelius, Tesla, Lufthansa – die Woche im Rückblick
Blicken wir in den Rückspiegel. US-Finanzminister Steven Mnuchin bestätigte am Mittwoch eine massive Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 15 Prozent sowie weitere Erleichterungen. Aber schon jetzt ist absehbar, dass die Durchsetzung der Pläne wohl sehr schwierig wird. Bereits im ersten Jahr drohen rund 290 Mrd. Dollar an Einbußen im Haushalt. Bisher fällt die Bilanz für den neuen US-Präsidenten daher sehr durchwachsen aus.
Seit der Wahl hat der Dollar seine Gewinne nahezu abgegeben, nur die Aktienmärkte zeigen sich bisher sehr stabil. Die Wall Street dürfte aber erst wieder frische Rekorde feiern, wenn die neue US-Regierung endlich Handfestes zu den versprochenen umfangreichen Konjunkturpaketen vorstellt. Besonders die Hoffnung auf künftig deutlich tiefere Steuersätze der Unternehmen war einer der Haupttreiber am Aktienmarkt.
Schwierige Verhandlungen
Fraglich ist allerdings, ob die Pläne auch grünes Licht von der Politik erhalten. Die Republikaner lehnen ein noch größeres Haushaltsdefizit ab, folglich müssten sich die Steuersenkungen über ein stärkeres US-Wirtschaftswachstum selbst finanzieren. Die Vergangenheit zeigt aber, dass solche Fiskalpläne oft nicht den gewünschten Effekt liefern. Ohnehin sind die Nerven in Washington schon jetzt angespannt: Ende der Woche geht der US-Regierung das Geld aus, sofern nicht vorher ein neuer Haushaltsplan verabschiedet wird.
DAX-Konzerne überraschen positiv
Auf Unternehmensseite müssen Anleger zahlreiche Bilanzen verarbeiten. Die Deutsche Bank profitierte zu Jahresbeginn von guten Geschäften im wichtigen Anleihehandel. Im ersten Quartal lag der Gewinn mit 575 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum und über den Erwartungen. Auch Bayer übertraf die Analystenschätzungen, zudem erhöhte der Pharma- und Chemiekonzern die Prognose für 2017. Die Monsanto-Übernahme soll wie bisher erwartet gegen Jahresende abgeschlossen sein.
Etwas besser als erwartete Zahlen lieferte auch BASF ab, allerdings erhöhte das Management nicht den Ausblick. Mit einer positiven Überraschung punktet die Lufthansa: Im reiseschwachen Winterquartal und damit im traditionell schwierigen ersten Quartal erzielte die Airline zum ersten Mal seit 2008 wieder ein positives Ergebnis. Beiersdorf präsentierte ebenfalls solide Zahlen und bestätigte die 2017er-Prognose.
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