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Die Stimmung war deutlich besser als die tatsächliche Lage
Und tatsächlich deuten die „harten“ Fakten in eine andere Richtung. So hat zum Beispiel die US-Wirtschaft im ersten Quartal stärker als erwartet an Fahrt verloren. Zwischen Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von lediglich 0,7 Prozent, wie das Handelsministerium am vergangenen Freitag auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte. Dies wäre das schwächste Wachstum seit drei Jahren. Experten hatten immerhin mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet, nachdem die US-Wirtschaft Ende 2016 noch um 2,1 Prozent zugelegt hatte.
(Grafikquelle: tradingeconomics.com)
Grund für die unerwartet schwachen Daten ist der schwächste Konsum seit mehr als sieben Jahren. Die US-Wirtschaft hängt sehr stark von den Verbrauchern ab. Denn der Konsum macht rund 70 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft aus. Anfang 2017 gaben die US-Bürger aber nur noch 0,3 Prozent mehr aus als im Quartal zuvor. Noch Ende 2016 hatte es hier ein sattes Plus von 3,5 Prozent gegeben.
Damit sprechen die „harten“ Zahlen eine völlig andere Sprache als die zuvor gemessenen Stimmungsindikatoren. So war das Konsumentenvertrauen laut der Erhebung der Uni Michigan zu Jahresbeginn noch auf ein Hoch geklettert, dass seit 13 Jahren nicht mehr gemessen wurde (siehe grüne Linie in der folgenden Grafik). Doch die gute Stimmung hat offenbar nicht zu entsprechenden Käufen geführt.
Auch die Bauausgaben enttäuschten. So wurde hier am Montag ein Rückgang um 0,2 Prozent im März gemeldet. Erwarten worden war dagegen ein Plus von 0,4 Prozent, nach einem Zuwachs von 1,8 Prozent im Februar.
Stimmung nähert sich wieder der Realität an
Da verwundert es kaum noch, dass inzwischen auch die Stimmungsindikatoren der Unternehmen auf ein niedrigeres Niveau zurückkommen. Der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel im Berichtsmonat April um 2,4 Indexpunkte zurück. Er verbleibt mit 54,8 Punkten zwar immer noch klar im expansiven Bereich, hat sich von seinem sehr hohen Februar-Wert aber deutlich entfernt.
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(Grafikquelle: tradingeconomics.com)
Eine ähnliche Tendenz zeigte auch der Markit-Einkaufsmanagerindex. Damit nähert sich die Stimmung offenbar wieder der Realität an, was durchaus positiv zu werten ist.
Nähern sich auch die Aktienkurse bald der Realität an?
Trotz der ersten dunklen Wolken am Konjunkturhimmel sind die Aktienkurse weiter angestiegen. Doch auch hier könnten die Anleger bald von der Realität eingeholt werden. Wahrscheinlich durch die von mir erwarteten Korrektur - dazu noch einmal der aktuelle Chart aus meiner ersten Börse-Intern des Jahres vom 10. Januar:
Bis zu dem aktuellen Zeitpunkt hat sich der Markt für die bullishe Variante entschieden (schwarze Pfeile). Und auch jetzt ist noch nicht eindeutig zu klären, WANN und von welchem Niveau aus es zu dem schärferen Rücksetzer kommt. Doch ich bin mir ziemlich sicher, DASS es noch in diesem Jahr dazu kommen wird.
Daher halte ich mich aktuell mit neuen Long-Positionen tendenziell zurück und lasse lediglich die Gewinne bei bestehenden Trades laufen. Erst wenn es zu klaren Anzeichen für den Beginn der Korrektur kommt, verkaufe ich diese, um sie später zu günstigeren Preisen wieder zurückzukaufen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)
PS: Die Inflation blieb zuletzt ebenfalls unter den Erwartungen. Insbesondere das von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) favorisierte PCE-Preismaß stieg im März auf Jahressicht weniger stark
als noch im Vormonat und lag unter dem Inflationsziel der Fed. Im Vergleich zum Vormonat ermäßigte sich der Index sogar - es war der erste Rückgang seit über einem Jahr. Zusammen mit den zuletzt
schwachen Wirtschaftsdaten dürfte sich die Notenbank nicht unter verstärktem Handlungsdruck sehen und den Leitzins daher gestern unverändert belassen.