Devisen
Eurokurs trotz Wahlsieg Macrons gefallen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat zum Wochenbeginn nur kurzzeitig von dem deutlichen Wahlsieg des proeuropäischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron in Frankreich profitiert. In der Nacht auf Montag war der Kurs zeitweise bis auf 1,1023 US-Dollar geklettert - fiel aber rasch wieder zurück. Am Montagnachmittag wurde der Euro mit 1,0938 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0938 (Freitag: 1,0961) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9142 (0,9123) Euro.
Nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen kam der Sieg Macrons in der Stichwahl am Sonntag nicht mehr überraschend. So setzten beim Euro nach einem kurzzeitigen Anstieg über die Marke von 1,10 Dollar Gewinnmitnahmen ein. Nach der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatte sich der Euro noch im Vergleich zum Dollar um zirka zweieinhalb Cent oder etwas mehr als zwei Prozent verteuert.
"Die Wahl in Frankreich ist entschieden, ein Ende der politischen Verunsicherung ist aber noch immer nicht absehbar", schreibt Ralf Umlauf, Devisenexperte von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Nach der Wahl ist vor der Wahl." Am 11. und 18. Juni stehen in Frankreich Parlamentswahlen an. Macrons Bewegung "En Marche" könnte dann ein Reformmandat erhalten.
Auch am Vormittag veröffentlichte starke Konjunkturdaten aus dem Euroraum konnten die Gemeinschaftswährung nicht stützen. Die deutschen Industrieaufträge waren im März stärker als erwartet gestiegen. Zudem war das vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Investorenvertrauen in der Eurozone im Mai auf den höchsten Stand seit Juli 2007 geklettert.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84465 (0,84710) britische Pfund, 123,10 (123,29) japanische Yen und 1,0878 (1,0839) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1229,80 (1228,05) Dollar gefixt./tos/he