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    ROUNDUP 2/BASF-Chef  839  0 Kommentare Umsatz und Ergebnis wachsen in ersten vier Monaten

    (Neu: Aussagen aus der Hauptversammlung zu Zukäufen und USA)

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Für den Chemiekonzern BASF laufen die Geschäfte weiterhin rund. Umsatz und Ergebnis seien in den ersten vier Monaten deutlich gestiegen, sagte Unternehmenschef Kurt Bock auf der Hauptversammlung am Freitag in Mannheim. Kräftiges Wachstum habe BASF vor allem in Asien verzeichnet. Zudem habe sich das Öl- und Gasgeschäft weiter erholt. "In Anbetracht der vielen Unsicherheiten werden wir trotzdem weiterhin sparsam und vorsichtig agieren, Kosten und Investitionen streng kontrollieren", fügte er hinzu.    

    Sein Gewinnziel bestätigte Bock. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereffekten soll in diesem Jahr um bis zu zehn Prozent zulegen. 2016 hatte das operative Ergebnis 6,30 Milliarden Euro betragen. Viele Analysten halten diese Prognose vor allem nach dem guten Jahresstart für zu vorsichtig. "Die zweite Jahreshälfte wird zeigen, ob wir wirklich tiefstapeln", sage Bock. Die Wirtschaft wachse, aber die politischen Risiken blieben hoch - weltweit, vor allem aber auch in Europa. Dazu gehöre auch die Bundestagswahl am 24. September.    

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    Auch künftig will BASF ihr Geschäft umbauen. "Wir stärken, was wir gut können, und geben Geschäfte ab, die in anderen Händen mehr Wert schaffen", erläuterte Bock. Erst im März hatte die im Dax notierte Gesellschaft mitgeteilt, dass Lederchemiegeschäft an die Stahl Group zu verkaufen. Die Ludwigshafener wollen 16 Prozent an Stahl halten. Im Gegenzug hatte BASF im vergangenen Jahr etwa Chemetall, einen Spezialisten für die Behandlung von Metalloberflächen, für rund 3,2 Milliarden US-Dollar gekauft.     

    Im Pflanzenschutzgeschäft sieht sich BASF trotz der Fusionswelle in der Branche weiter gut aufgestellt. "Das Agrochemiegeschäft ist groß genug", sagte Bock. "Wir würden es aber gerne noch größer haben, wenn sich Chancen dafür anbieten." Zukäufe müssten aber zur BASF passen und die Preise stimmen. In den vergangenen zwei Jahren hätten sich die Verkaufspreise drastisch erhöht. Mittlerweile müsse für einen Zukauf das bis zu 18-Fache des Ergebnisses (Ebitda) hingelegt werden. Zuvor hätte ein Unternehmen noch das 12-Fache bezahlt. "Das heißt, sie müssen erst einmal 18 Jahre arbeiten, um das hereinzubekommen, was sie gezahlt haben", sagte Bock.     

    Ob sich Zukaufschancen im Zuge der jetzt stattfindenden Zusammenschlüsse und damit verbundenen Kartellauflagen für BASF ergeben, würde sich in den kommenden Monaten konkretisieren. "Wir würden uns es im Zweifelsfall anschauen, ob es zur BASF passt und es sich lohnt", sagte Bock. Im vergangenen Geschäftsjahr kam die BASF-Agrochemie auf einen Umsatz von knapp 5,6 Milliarden Euro. In diesem Bereich würde damit das Unternehmen durch die anstehenden Fusionen deutlich zurückfallen.     

    In den USA wollen sich die beiden Konzerne Dow Chemical und Dupont zusammenschließen, um sich anschließend aufzuspalten. Am Ende soll es drei einzelne jeweils börsennotierte Unternehmen in den Bereichen Agrarchemikalien, Spezialchemikalien und Kunststoff geben. Aber auch der schweizerische Agrochemiekonzern Syngenta und der chinesische Staatskonzern ChemChina wollen zusammengehen. Während sich die Übernahme von Syngenta durch ChemChina im Schlussspurt befindet, stehen bei der Fusion von Dow Chemical und Dupont nach der Billigung durch die EU-Kommission noch weitere Hürden bevor.     

    Außerdem will Bayer den umstrittenen US-Saatguthersteller Monsanto übernehmen. Für die Rekord-Übernahme fehlen aber noch die Genehmigungen. Und in der Chemiebranche bahnt sich offenbar die nächste Mega-Fusion an. China plant einem Bericht der "Financial Times" zufolge, ChemChina nach der abgeschlossenen Übernahme von Syngenta mit Sinochem zusammenzuschließen. Der BASF-Chef wollte sich dazu nicht äußern, sagte aber, Größe allein sei aber kein Kriterium für Erfolg.         

    Sorgen bereitet BASF derzeit die politische Entwicklung in den USA. Die Steuerpläne des US-Präsidenten Donald Trump - höhere Besteuerung auf Importe und geringere auf Exporte - wären vorteilhaft für BASF, sagte Bock. Denn das Unternehmen exportiere mehr aus den USA als es in das Land importiere. Zudem sei der Dax-Konzern sehr breit in den USA aufgestellt. Mehr Sorgen machten ihm mögliche Änderungen in dem Wirtschaftsraum USA, Mexiko und Kanada. Jeder Wirtschaftsraum sei hochgradig vernetzt, erläuterte Bock. Dies gelte sowohl für die Chemie als auch für die Kunden. Jedes Produkt überquere bis zum Endkunden in der Regel vier, fünf Mal die Grenzen.     

    Sollten Zölle eingeführt werden, käme es zu Behinderungen. BASF müsste dann die Produktion anpassen. Dies sei in der Chemie relativ schwierig, da Anlagen nicht einfach ab- und wieder aufgebaut werden könnten. Aber BASF gehe davon aus, dass die USA nichts machten, was dem eigenen Land schaden würde. Dabei verwies Bock auf Experten, die davon ausgingen, dass eine drastische Änderung in der Nafta vor allem für die USA negative Konsequenzen hätte./mne/jes/stk




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