Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX wackelt weiter – Börsen finden endlich Vorwand für Korrektur
Die Volatilität an den Börsen war vor dem jetzigen Sprung nach oben auf den tiefsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre gefallen. Die Märkte, verzweifelt auf der Suche nach Gründen für eine Korrektur, haben in der Affäre Trump jetzt endlich einen Vorwand gefunden, nach Monaten des ausschließlichen Einatmens auch einmal auszuatmen. Das ist eine gute Entwicklung.
Nur 12 Prozent der Republikaner glauben, dass Trump in der Russland-Affäre etwas verheimlicht. Bei den Demokraten sind es - verständlicherweise - mehr, und zwar 60 Prozent. Ohne Mehrheit im republikanisch geführten Repräsentantenhaus gibt es auch kein Amtsenthebungsverfahren, vor dem sich die Märkte jetzt so fürchten. Bis zum 24. Mai muss das FBI die Informationen offenlegen. Bis dahin herrscht Unsicherheit, weil die Daten Trump schwer belasten könnten.
Nun weiß man im Dickicht dieses politischen Gefechts in Washington nicht, welches Spiel gespielt wird und was „Fake News“ sind und was nicht. Aber Fakt ist, die Wahrscheinlichkeit für eine Amtsenthebung Trumps ist gering. Die Tatsache aber, dass sie ins Spiel gebracht wird, bringt etwas ganz anderes ins Wanken: Den von Trump und seinem Finanzminister den Märkten als zügig umsetzbar verkauften fiskalischen Stimulus für die US-Wirtschaft, bestehend aus Infrastrukturinvestitionen, höheren Verteidigungsausgaben und der Senkung des Unternehmenssteuersatzes.
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Dafür benötigt Trump die volle Unterstützung der eigenen Partei. Trump hat nach 100 Tagen im Amt kaum eines seiner politischen Versprechen umgesetzt. Dass Washington jetzt mit der Russland-Affäre beschäftigt ist, hilft dieser Entwicklung nicht.