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    Wohnimmobilien  995  1 Kommentar Demografie-fest investieren

    Deutschlands Gesellschaft altert kräftig und die Wohnungswirtschaft muss sich auf deutlich mehr Senioren einstellen. Kein Wunder, dass Kapitalanleger sich für altersgerechte Immobilien interessieren. Doch wer nachhaltig lukrative Objekte identifizieren oder konzipieren möchte, kommt ohne Spezial-Know-how nicht aus.

    Von Dr. Michael Held, Geschäftsführer der TERRAGON Investment GmbH

    Wie stark und ob Deutschland schrumpft, ist derzeit nur schwer vorherzusehen. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsentwicklung (BiB) weist darauf hin, dass Szenarien mit einer Bevölkerung von mehr als 80 Millionen Menschen bis 2060 durchaus denkbar sind. Ebenso ist aber auch ein Absinken der Einwohnerzahl auf unter 70 Millionen Einwohner möglich. Eine ungewisse Zahl von Zuwanderern sowie eine leicht steigende Geburtenentwicklung erschweren derzeit die Prognosen. Sicher ist indes: An einer langfristigen Alterung der Gesellschaft bestehen keine Zweifel, bestätigt auch das BiB.

    Tatsache ist, dass die Zahl der Über-65-Jährigen in den nächsten 30 Jahren überproportional zunehmen wird. Bereits in etwa zwölf Jahren treten die geburtenstarken Jahrgänge 1963 bis 1966 dieser Altersgruppe bei. Was uns dann auf dem Wohnungsmarkt erwarten kann, bezeichnen Experten als die "graue Wohnungsnot". Zwar sind möglicherweise genügend Wohnungen am Markt vorhanden, doch das Angebot geht am Bedarf vorbei. Das Verbände-Bündnis "Wohnen 65plus" weist daraufhin, dass heute nur jede 70. Wohnung seniorengerecht ausgestattet ist, aber schon jeder fünfte Deutsche das 64. Lebensjahr überschritten hat.

    Nachhaltig und demografie-fest zu investieren, ist daher das Ziel vieler Kapitalanleger. In den Fokus rücken damit barrierefreie und betreute Wohnungen sowie Pflegeimmobilien. Begründete Zweifel an der zunehmenden Nachfrage für diese Asset-Klassen gibt es nicht. Jedoch gilt es einiges zu beachten, um Objekte zu identifizieren oder zu konzipieren, die tatsächlich den Anforderungen der Bewohner entsprechen. Denn Seniorenimmobilien sind Spezialimmobilien, die in der Entwicklung und im Betrieb spezielles Know-how erfordern.

    Barrierefreie Wohnungen
    Das gilt auch für barrierefreie Wohnungen. Zwar sollten sie so konzipiert und vermarktet werden, dass sie für alle Altersgruppen interessant sind. Doch es bedarf einiger Erfahrung, die wichtigsten Kriterien für Barrierefreiheit zu kennen und kostengünstig umzusetzen. Mit einer vorausschauenden Planung kann Barrierefreiheit weitestgehend ohne Mehrkosten realisiert werden. Im Neubau ist es daher kaum noch sinnvoll, anders zu bauen. Sollte Barrierefreiheit mehr und mehr zum Standard werden, könnte es eines Tages sogar schwerer werden, herkömmliche Wohnungen zu vermieten. Denn Mieter können in barrierefreien Wohnungen länger leben und auch für Familien mit Kindern bieten sie eine Reihe von Vorzügen.

    Betreute Wohnungen
    Beim betreuten Wohnen erwirbt der Kapitalanleger eine barrierefreie Wohnung, die zusätzlich durch diverse Services aufgewertet wird. Oft, vor allem im Hochpreissegment, erhalten diese Angebote durch eine Rezeption, Klubräume und einen Wellnessbereich eine Atmosphäre, die an Hotelanlagen erinnert. Der Serviceanbieter kümmert sich an der Rezeption zum Beispiel um Einkäufe, Post, Veranstaltungen und Ausflüge sowie sonstige Beratungen und Hilfestellungen. Auch Pflegeleistungen können von den Bewohnern je nach Bedarf in Anspruch genommen werden. Pflegeheime

    Schließlich können auch Pflegeheime attraktive Investments sein. Hier ist der Kapitalanleger in einer komfortablen Situation, da in der Regel ein langfristiger Mitvertrag mit einem Betreiber geschlossen wird. Dieser sorgt für eine sichere sowie stabile Miete und kümmert sich um das Objekt. Nach Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft werden aufgrund der demografischen Entwicklung pro Jahr 21.400 zusätzliche Pflegeplätze in Deutschland benötigt. Außerdem müssen an vielen Standorten ältere Heime durch Neubauten ersetzt werden, weil sie den Anforderungen der geänderten Heimbauverordnungen sowie dem geänderten Nutzungsverhalten nicht mehr entsprechen. Auch hierfür wird privates Kapital benötigt.

    Gerade in den heutigen zinsschwachen Zeiten kann ein Investment in barrierefreie oder betreute Wohnungen sowie in Pflegeheime eine renditestarke und nachhaltige Anlage sein. Den Vergleich zu üblichen Wohnimmobilien müssen Seniorenimmobilien jedenfalls nicht scheuen.




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