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    ROUNDUP 2  1050  0 Kommentare Ryanair lässt sich von Brexit und Preiskampf nicht beirren

    (Neu: Treibstoffkosten, Flottenplanung, Aktienreaktion)

    DUBLIN (dpa-AFX) - Brexit, Terrorangst und eine Preisschlacht unter den Airlines bringen Europas größten Billigflieger Ryanair nicht vom Wachstumskurs ab. Trotz widriger Umstände erwartet Unternehmenschef Michael O'Leary für das Geschäftsjahr 2017/18 mehr Fluggäste und mehr Gewinn. Dabei setzen die Iren auf die Schwäche von Rivalen. In Deutschland und Italien, wo Air Berlin und Alitalia ums Überleben kämpfen, wollen sie ihr Angebot verstärkt ausbauen. Den Ryanair-Anteilseignern winkt ein Aktienrückkauf über 600 Millionen Euro - das entspricht fast der Hälfte des letzten Jahresgewinns.

    Die Ryanair-Aktie drehte am späten Dienstagvormittag nach einem anfänglichen Kursverlust ins Plus. Der Kurs stieg an der Dubliner Börse um 0,39 Prozent auf 17,82 Euro. Mit einem Marktwert von rund 21,7 Milliarden Euro ist Ryanair an der Börse annähernd dreimal so viel wert wie die Lufthansa .

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    Für die zwölf Monate bis Ende März stand bei Ryanair unter dem Strich ein Gewinn von gut 1,3 Milliarden Euro. Das sind zwar fast 16 Prozent weniger als im Vorjahr, als der Verkauf der Beteiligung an der Fluglinie Aer Lingus das Ergebnis nach oben getrieben hatte. Ohne diesen Effekt wäre der Gewinn um sechs Prozent gestiegen. Für das Geschäftsjahr 2017/18 peilt O'Leary einen Gewinn von 1,40 bis 1,45 Milliarden Euro an.

    Die Terrorangst unter den Reisenden, ein Preiskampf bei Flugtickets und das schwache britische Pfund ging jedoch auch an Ryanair nicht spurlos vorüber. So hatte O'Leary das Gewinnziel für das abgelaufene Geschäftsjahr schon nach dem Brexit-Votum gekappt. In den gesamten zwölf Monaten fiel der durchschnittliche Ticketpreis um 13 Prozent auf 41 Euro. Während die Zahl der Fluggäste um 13 Prozent auf 120 Millionen stieg, legte der Umsatz daher nur um zwei Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zu.

    Nach Einschätzung von Ryanair geht es für die Ticketpreise weiter nach unten. Das schwache britische Pfund und ein anhaltendes Überangebot an Flügen in Europa dürfte die Ticketpreise im laufenden Geschäftsjahr um fünf bis sieben Prozent sinken lassen, sagte O'Leary. Die erwarteten Einsparungen von 70 Millionen Euro beim Kerosin werde Ryanair wohl an die Kunden weitergeben. An seinem Wachstumskurs hält der Manager fest. So soll die Zahl der Passagiere im gleichen Zeitraum auf 130 Millionen steigen.

    Dazu will das Unternehmen seine Flotte bis Ende März 2018 auf 427 Boeing-Mittelstreckenjets wachsen lassen - und hält nach noch mehr neuen Jets Ausschau. "Wir haben Boeing gesagt: Falls sie Luft in ihrer Produktion und zusätzliche Jets übrig haben - wir nehmen sie", sagte Finanzchef Neil Sorahan der Nachrichtenagentur Bloomberg. Ab Herbst 2019 erwartet Ryanair zudem die Auslieferung von 100 neuen Fliegern des Typs 737-MAX in der Billigflieger-Spezialausführung mit 200 Sitzplätzen.

    Dabei verlagert die Gesellschaft ihr Geschäft zunehmend auf den europäischen Kontinent. Grund dafür ist die Unsicherheit um den geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. "Ein harter Brexit könnte eine schwere Unterbrechung für Flüge zwischen Großbritannien und der EU für einige Monate nach März 2019 auslösen", sagte O'Leary. Daher will er Ryanair flexibel aufstellen und Wachstumsmöglichkeiten in anderen Ländern nutzen.

    Im Auge hat der Manager vor allem Italien, Deutschland, Polen und Rumänien. Dort will Ryanair die Lage der hochverschuldeten Gesellschaften Air Berlin und Alitalia ausnutzen. So steht Alitalia nach einem geplatzten Sanierungsplan unter Sonderverwaltung und sucht händeringend nach einem Käufer. Mehrere Airlines wie Lufthansa, Easyjet und nun auch Ryanair haben bereits abgewunken. Air Berlin spaltet ihr Geschäft in drei Teile auf und hat mit Problemen bei der Bodenabfertigung zu kämpfen.

    Derweil löst sich Ryanair schrittweise vom Konzept reiner Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Noch im Laufe dieses Jahres sollen Kunden des Billigfliegers auch Langstreckenflüge der spanischen Fluglinie Air Europa wahrnehmen können. Gespräche über solche Kooperationen mit anderen Airlines laufen. Zudem bietet Ryanair in Rom erstmals eigene Umsteigeverbindungen zu verschiedenen Zielen an. Ist der Versuch erfolgreich, will die Gesellschaft das Angebot auf ihr gesamtes Streckennetz ausweiten./stw/nas/stb





    dpa-AFX
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