Alternative für Fondsanleger
Absolute-Return statt Rentenfonds?
Eine Rede des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, schickte Ende Juni die Anleihemärkte in den Keller. Auch viele Rentenfonds erzielten im laufenden Jahr Verluste. Inzwischen ist zwar klar, dass der EZB-Chef noch eine Weile an seiner lockeren Geldpolitik festhalten dürfte, dennoch interessieren sich vorsichtige Anleger schon jetzt für Alternativen.
Absolute-Return-Produkte können sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen Gewinne erwirtschaften. (© Rawpixel.com)
"Alle Zeichen deuten auf eine Festigung und Verbreiterung der Erholung in der Euro-Zone hin", mit diesem Satz schickte Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank EZB, die Märkte in den Keller.
Denn diese eigentlich positive Einschätzung verstanden viele Marktteilnehmer offenbar als Vorbereitung für eine schrittweise Wiederanhebung der Zinsen. Diese würde neue Anleihen attraktiver machen als bereits laufende Papiere. Prompt sanken die Renditen vieler Anleihen in den Beständen der Investoren.
Seit dem 20. Juli ist zwar klar, dass Draghi weiter an den bestehenden Lockerungen festhalten wird. Dennoch haben sich selbst Rentenfonds mit
Milliardenvolumen noch nicht von den Verlusten erholt:
Insgesamt erzielten Fonds im Schnitt bei Morningstar (Stand: 20. Juli) in 24 Anleihe-Kategorien seit Jahresbeginn ein positives Ergebnis, aber in 71 Segmenten gab es im Schnitt Verluste. Diese Stichprobe zeigt: Anleger tun gut daran, nach Alternativen Ausschau zu halten.
Durchschnittsrenditen in vielen Anleihesegmenten im Minus
Solche Ergebnisse von Fonds, die teilweise von Ratingagenturen mit Spitzenbewertungen benotet wurden, stimmen ebenso nachdenklich wie die Durchschnittsrenditen der Fonds. So erzielten Fonds der
wichtigen Kategorie „ Anleihen Langläufer Euro" im Durchschnitt minus 2,4 Prozent im laufenden Jahr und minus 7,9 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Im Segment „Anleihen global"
schafften Durchschnittsfonds minus 3,7 im laufenden Jahr und minus 3,5 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Sind also die sicheren Zeiten mit ewig steigenden Renditen bei Bonds passé?
Absolute-Return statt Anleiheinvestments
Investoren wird von vielen Vermögensverwaltern derzeit empfohlen, auf Absolute-Return-Fonds auszuweichen. Denn diese Produkte können grundsätzlich unabhängig von den zugrunde liegenden
Marktbedingungen positive Renditen erzielen. Dazu nutzen ihre Manager eine Vielzahl von Instrumenten in unterschiedlichen Anlageklassen. So können einige Risiken durch eine ausgefeilte Mischung von
Vermögenswerten im Portfolio abgefedert werden. Doch vor allem setzen ihre Manager Finanzinstrumente wie Optionen ein, die sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen gewinnen können.