Das Stühlerücken im Dax geht munter weiter!
Die Zeiten der unspektakulären Indexüberprüfungen durch die Deutsche Börse scheinen in der Zukunft endgültig vorbei zu sein. Die Verwerfungen der Finanzmarktkrise sorgten bereits im vergangenen
Halbjahr für eine ansteigende Fluktuation im DAX. Im Dezember traf es das langjährige Dax-Mitglied Continental AG und den durch die Bankenkrise stark geschwächten Immobilienfinanzierer Hypo Real
Estate. Beide mussten den deutschen Leitindex verlassen und wurden durch die Beiersdorf AG und den Stahlkocher Salzgitter ersetzt. Ende Januar nahm die Deutsche Börse AG nun eine Änderung am
Regelwerk des Nachrückverfahrens vor, welche das Stühlerücken in der Zukunft tendenziell noch weiter verstärken dürfte.
Verändertes Nachrückverfahren begünstigt Dax-Anwärter
Verändertes Nachrückverfahren begünstigt Dax-Anwärter
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Zuständig für das Nachrückverfahren ist der Arbeitskreis Aktienindizes, der viermal pro Jahr in seinen Sitzungen über die Zusammensetzung der Indizes berät. Die beiden ausschlaggebenden Kriterien für
die Beurteilung der Zusammensetzung sind zum einen die Marktkapitalisierung der letzten 20 Handelstage und zum anderen der Börsenumsatz der vergangenen zwölf Monate. War es bisher so, dass ein
Unternehmen im Rahmen der Fast-Exit-Regel nur in den Dax aufsteigen konnte, wenn in beiden Kriterien mindestens Platz 35 belegt wurde, hat sich dieses nun zugunsten potentieller Aufstiegskandidaten
geändert. Für eine Aufnahme in den DAX ist es nun schon ausreichend bei dem Kriterium Börsenumsatz Platz 45 zu erreichen. In der Vergangenheit war die bisherige, und enger ausgelegte Regelung für
viele Kandidaten oftmals eine hohe Hürde, die nicht zu überwinden war. Erforderlich für den Aufstieg in die erste Reihe ist allerdings weiterhin, dass im Dax ein Unternehmen gelistet ist, welches in
einem der beiden Kriterien einen höheren Platz als 45 aufweist. Ist dieses nicht der Fall, wird die Fast-Exit-Regel nicht angewendet.
Infineon und Postbank stehen auf der Kippe
Die Lockerung der Bedingungen für einen Dax-Aufstieg dürfte bei Betrachtung der neusten Indexrangliste der Deutschen Börse vom 31.01.2009 erneut für Schwung im DAX sorgen. Nahezu sicher erscheint, dass der gebeutelte Chiphersteller Infineon den Dax im März verlassen wird, da man im aktuellen Ranking bei der Marktkapitalisierung lediglich noch Platz 60 aufweist. Eine Überraschung könnte sich allerdings bei der Deutschen Postbank anbahnen. Aufgrund des Kursverfalls der Bankaktien belegt die Postbank momentan nur noch Platz 51 bei der Marktkapitalisierung. Momentan wäre dies zu wenig für einen Verbleib im Dax. Für die restlichen Unternehmen besteht trotz des teilweise starken Kursverfalls momentan kein Grund zur Beunruhigung, da man bis zum kritischen Platz 45 über ein ausreichend großes Polster verfügt.
Fresenius, Gea und fünf weitere Dax-Anwärter
Der erste und relativ sichere Dax-Aufsteiger wird im März der Gesundheitskonzern Fresenius sein. Das Unternehmen aus Bad Homburg erfüllt mit Platz 26 bei der Marktkapitalisierung das erste Kriterium. Bei den Börsenumsätzen profitiert man nun von der Regelanpassung und kann auch mit Platz 37 eine ungefährdete Platzierung vorweisen. Um den möglicherweise freiwerdenden Platz der Postbank ist allerdings ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen entbrannt. Beste Aussichten in diesem hat mit Platz 32 in der Marktkapitalisierung und Platz 41 in den Börsenumsätzen momentan die Gea Group. Unserer Auffassung nach wird es für die im TecDAX notierte Qiagen, trotz einer besseren Platzierung bei der Marktkapitalisierung nicht reichen den Vorzug gegenüber der Gea Group zu erhalten. Das Biotechnologieunternehmen belegt bei den Börsenumsätzen lediglich Platz 51 und konnte im gesamten Jahr 2008 nicht unter die ersten 45 Unternehmen gelangen. In Sichtweite zu der Gea Group befinden sich darüber hinaus mit Hannover Rück, Hochtief, Celesio, Q-Cells und Solarworld gleich fünf Aktiengesellschaften mit nahezu identischer Ausgangslage.
Fazit: Das Stühlerücken im Dax dürfte auch in Zukunft munter fortgeführt werden. Ob die Postbank sich letztendlich noch einmal retten kann, werden die nächsten Wochen zeigen. Aufgrund der Underperformance des Bankensektors in der Vergangenheit gehen wir davon aus, dass die Postbank dem Dax erhalten bleiben wird, wenn die Märkte eine Erholungsbewegung einschlagen. Sollten wir an den Aktienmärkten eine neue Abwärtswelle bekommen sind wir der Auffassung, dass sich Bankaktien weiter schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln werden. Die Gea Group wäre dann neben Fresenius momentan der zweite Dax-Aufsteiger.
Hinweis zur Vermeidung von Interessenkonflikten: Der Herausgeber oder mit ihm verbundene Unternehmen können Short- oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktien vor, während und nach der Veröffentlichung des Artikels haben.
Infineon und Postbank stehen auf der Kippe
Die Lockerung der Bedingungen für einen Dax-Aufstieg dürfte bei Betrachtung der neusten Indexrangliste der Deutschen Börse vom 31.01.2009 erneut für Schwung im DAX sorgen. Nahezu sicher erscheint, dass der gebeutelte Chiphersteller Infineon den Dax im März verlassen wird, da man im aktuellen Ranking bei der Marktkapitalisierung lediglich noch Platz 60 aufweist. Eine Überraschung könnte sich allerdings bei der Deutschen Postbank anbahnen. Aufgrund des Kursverfalls der Bankaktien belegt die Postbank momentan nur noch Platz 51 bei der Marktkapitalisierung. Momentan wäre dies zu wenig für einen Verbleib im Dax. Für die restlichen Unternehmen besteht trotz des teilweise starken Kursverfalls momentan kein Grund zur Beunruhigung, da man bis zum kritischen Platz 45 über ein ausreichend großes Polster verfügt.
Fresenius, Gea und fünf weitere Dax-Anwärter
Der erste und relativ sichere Dax-Aufsteiger wird im März der Gesundheitskonzern Fresenius sein. Das Unternehmen aus Bad Homburg erfüllt mit Platz 26 bei der Marktkapitalisierung das erste Kriterium. Bei den Börsenumsätzen profitiert man nun von der Regelanpassung und kann auch mit Platz 37 eine ungefährdete Platzierung vorweisen. Um den möglicherweise freiwerdenden Platz der Postbank ist allerdings ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen entbrannt. Beste Aussichten in diesem hat mit Platz 32 in der Marktkapitalisierung und Platz 41 in den Börsenumsätzen momentan die Gea Group. Unserer Auffassung nach wird es für die im TecDAX notierte Qiagen, trotz einer besseren Platzierung bei der Marktkapitalisierung nicht reichen den Vorzug gegenüber der Gea Group zu erhalten. Das Biotechnologieunternehmen belegt bei den Börsenumsätzen lediglich Platz 51 und konnte im gesamten Jahr 2008 nicht unter die ersten 45 Unternehmen gelangen. In Sichtweite zu der Gea Group befinden sich darüber hinaus mit Hannover Rück, Hochtief, Celesio, Q-Cells und Solarworld gleich fünf Aktiengesellschaften mit nahezu identischer Ausgangslage.
Fazit: Das Stühlerücken im Dax dürfte auch in Zukunft munter fortgeführt werden. Ob die Postbank sich letztendlich noch einmal retten kann, werden die nächsten Wochen zeigen. Aufgrund der Underperformance des Bankensektors in der Vergangenheit gehen wir davon aus, dass die Postbank dem Dax erhalten bleiben wird, wenn die Märkte eine Erholungsbewegung einschlagen. Sollten wir an den Aktienmärkten eine neue Abwärtswelle bekommen sind wir der Auffassung, dass sich Bankaktien weiter schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln werden. Die Gea Group wäre dann neben Fresenius momentan der zweite Dax-Aufsteiger.
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