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     10306  0 Kommentare Washington Mutual – dead cat bounce?

    Bereits 1889 in Seattle gegründet wurde Washington Mutual ein Jahrhundert später als eines der größten US-Finanzunternehmen im S&P500 gelistet. Von einer normalen Sparkasse, entwickelte sich das Unternehmen zur sechstgrößten US-Bank. Vor allem durch Vermögensverwaltungen und Hypothekengeschäfte konnte zu Spitzenzeiten ein Marktwert von über 350 Milliarden US-Dollar ausgewiesen werden.

    Im Zuge der Finanzkrise stürzte das Konzept aus Investmentfinanzierungen, Hypotheken und Kreditkartenservice jedoch im September 2008 in sich zusammen. Ein Notverkauf konnte nicht abgewendet werden und erging zu großen Teilen an J.P. Morgan Chase. Der Preis von 1,9 Milliarden Dollar stand in keinem Verhältnis zum ursprünglichen Wert vor der Finanzkrise, verhinderte jedoch letztlich den totalen Zusammenbruch nach der größten Bankenpleite in der US-Geschichte.

    Vermutet wird unter den Tradern ein so genanntes „Naked Short Selling”. Hierbei hat der Verkäufer dieses Wertpapiers kein Eigentum am leer verkauften Wertpapier. Kommt es zu Kurssteigerungen, bedeutet dies einen Verlust. Im Unterschied zu einem Aktienkauf ist hierbei das Verlustrisiko nicht auf den Kapitaleinsatz begrenzt sondern unendlich. Steigt die leer verkaufte Aktie gerät der Verkäufer in Zugzwang. Oftmals verstärkt sich dadurch der Effekt noch, was als „Short Squeeze” (Angebotsknappheit) vielen Börsianern spätestens seit den Kursentwicklungen bei Volkswagen durch die Porsche-Spekulationen ein Begriff sein dürfte.

    Liegt dieser Fall bei Washington Mutual vor? Das Volumen am Montag stieg zumindest dramatisch an. Mit über 60 Millionen gehandelten Aktien in den USA betrug es das 6-fache des sonst üblichen Handelsvolumens. Als Hebelwert auf den Bankensektor und die gesamte US-Ökonomie rückt die Aktie auch immer mehr in den Fokus der europäischen Trader.

    Nachdem im Jahre 2007 der Aktienkurs noch bei 50 Dollar notierte, bewegt sich die Handelsspanne jetzt im unteren Cent-Bereich. Dadurch entstehen hohe prozentuale Ausschläge, die es auch gestern wieder mit über 60 Prozent Kursplus zu bestaunen gab.

    In Deutschland betrug das 52-Wochentief 0,016 Euro, das Hoch 3,10 Euro. Nichts für schwache Nerven – wenn man den Kurs vom Freitag bei 14 Cent mit dem aktuellen bei 28 Cent vergleicht. Charttechnisch gab es bereits Kursverdopplungen, doch vielleicht spielen in diesem Falle auch die Rahmenbedingungen bzw. Fundamentals eine nachhaltige Rolle in Hinblick auf den 25.September…

    Weitere Informationen bietet unsere große Community, welche mit regem Interesse diesen Wert nicht erst seit Freitag verfolgt, analysiert und diskutiert.

    Ich wünsche allen viel Erfolg und die nötigen Nerven :-)

    Euer Bernie


    Andreas Bernstein
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    Unter dem Pseudonym "Bernecker1977" ist Andreas Bernstein als Trader, Referent und Coach seit mehr als 20 Jahren aktiv. Sein Trading von Indizes, Aktien und Forex an der Börse basiert auf Sentimentdaten und der klassischen Charttechnik. Auf wallstreet-online ist er in den "Tages-Trading-Chancen" mit täglichen Marktkommentaren seit dem Jahr 2001 zu lesen und hat dort bereits mehr als 100.000 Beiträge im Forum verfasst. Entsprechende Tradingideen finden Sie im Forum "Daytrader" und auf seinen Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter, YouTube und Instagram sowie ebenfalls unter seinem wallstreet-online-Namen "Bernecker1977".
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    Verfasst von Andreas Bernstein
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