Mister Spex Aktie

Jetzt wird die Sache für den Vorstand und Aufsichtsrat unlustig, habe ich gerade durch Zufall entdeckt:
https://privatevalues.net/02-04-2024-pvm-erwirbt-beteiligung-an-mister-spex/
Hierzu folgende Anmerkungen/Hinweise:
1. PVM / S. Magsamen kauft nur Insolvenz- oder Liquidationscases. Er hat früher bereits zahlreiche Unternehmen zerschlagen, ist gerade bei der insolventen Creditshelf AG eingestiegen und zerlegt nun auch diese konsequent. Er ist auch öfter Anfechtungskläger bei Fusionen, die deutschen Gerichte kennen PVM bestens.
2. PVM ist nicht nett, er wird den Vorstand nach den miserablen Zahlen 2023 und dem Horrorausblick 2024 (weiter cashburn durch mehr neue Läden, echt irre) direkt bitten, zu gehen. Wenn Vorstand dies nicht macht, folgt alles Weitere auf den nächsten HVs von Mister Spex, einschließlich Sonderprüfer-Antrag, öffentlicher Druck, Kampagnen etc.
3. Ob PVM-Einstieg gut ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Es wird aber dazu führen, dass ganz andere Gruppen von Aktivisten nun Mister Spex entdecken, hier Druck ausüben und der Aufsichtsrat und Vorstand so nicht mehr weiter arbeiten werden können. Als Aufsichtsrat würde ich eh längst Adieu sagen, viel schlechter kann ein Unternehmen nicht mehr Abstürzen und an Aktienwert verlieren (-90%).
4. Ich bin sehr gespannt, wo das endet.
5. Was mich am meisten wundert: Der Vorstand verbrennt seit Jahren ohne Ausnahme nur Geld. In 2023 hat er das schlechteste Firmenergebnis der Geschichte ausgewiesen und dann noch versucht, es als "toll" darzustellen. Und statt dem geneigten Aktionär zu sagen, wann denn bitte mal ein Nettogewinn erwartet wird und wie dies erreicht wird: Nein, es kommt nicht mal ein Plan. Ich kenne kein Unternehmen in Deutschland, was immer Verluste schreibt und nicht mal genau sagt, ab wann ein Nettogewinn steht. Die, dies es versucht haben, sind irgendwie alle INSOLVENT.
6. In 2023 hat übrigens der Vorstand noch ganz klar behauptet, in 2024 kein Cash mehr zu verbrennen. Nun sieht dies ganz anders aus: In der Earnings-Presentation erscheint nun, dass man von 111 Mio. Euro auf >90 Mio. Euro fallen wolle, dies bis Ende 2024. In 2025 fällt ihm vielleicht ein, noch mehr Läden zu eröffnen und dann am besten nochmal 50 Mio zu investieren....
7. Schaut man sich mal hinten im Geschäftsbericht die Wertberichtigungen an, fällt eines auf: Die ganzen Beteiligungen von Mister Spex laufen nicht wie geplant, sie müssen nun massiv im Wert berichtigt werden, das Geschäft läuft nicht. Im Geschäftsbericht wird aber nicht mal auf die Ertragslage der Beteiligungen eingegangen.
8. Die nächste HV wird spannend!

Sehr gute Analyse. Man frägt sich was war die Idee bei Mister Spex als Startup. Brillen online verkaufen? Im Grunde ist das ursprüngliche Geschäftsmodell gescheitert. Sie wollten online Korrektionsbrillen verkaufen und den Sehtest macht der Kunde am Bildschirm von daheim aus selbst. Das ist gescheitert. Die Korrektionsbrillen haben aber die hohen Margen und verkaufen sich online nicht. Stattdessen ist man Weltmeister im Onlineverkauf bei Sonnenbrillen und Kontaktlinsen geworden. Nur da verdient man kaum was. Dass man überhaupt die Korrektionsbrillen verkauft, hat man eigene Läden eröffnet. Das ist aber sehr kapitalintensiv. Das können sie nur sehr begrenzt machen, da die Mittel bei Mister Spex begrenzt sind. Die eigentliche Idee Korrektionsbrillen online zu verkaufen ist krachend gescheitert.

Ein gutes Geschäftsmodell erwirtschaftet ein hohes, positives EBIT.
Mister Spex nicht!
Es ist sogar viel elendiger:
MISTER Spex benutzt ein
KORRIGIERTES EBITDA, um uns mitzuteilen, dass das Geschäftsmodell dadurch eine Rendite von 0,4% erzielt hätte!

Man braucht Menschen, die diese Organisation leiten und lenken; keine Expansionsmanager für unprofitable, schicke, geldverschlingende Mainstreet-shops.

Gegenrede:

1. Fielmann hat Jahrzehnte gebraucht das Offline Geschäft zu etablieren und einen entsprechenden Burggraben aufgebaut. Diesen kann man nicht mal eben in ein paar Jahren überwinden. Der Aufbau eines Filialnetzes ist kostenintensiv. Um dahin zu kommen, wo Fielmann schon ist, reicht das Kapital nicht. Aktuell bremst Mister Spex schon wieder die Eröffnung neuer Läden oder schliesst Standorte (Saarbrücken, 1x Hamburg).

2. Brillen müssen in der Regel angepasst werden, ein Produkt was sich schlecht für Online eignet. Deswegen geht Mister Spex ja auch den Offline Weg.

3. Die Bewertung ist unter Buchwert, weil Mister Spex auf absehbare Zeit Geld verbrennt.

Großaktionär? Allianz Global Investors, oder was? Was will die Allianz mit einem unprofitablen Brillenbusiness?

So ein Quatsch, dann müsste man oder Frau alle User mit russischen Vornamen sperren