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     2465  0 Kommentare Das US-Schuldenproblem wird „amerikanisch“ gelöst

    Das US-Schuldenproblem wird „amerikanisch“ gelöst

    Scheinbar hat Amerika sein Schuldenproblem gelöst. Demokraten und Republikaner haben die Staatspleite abgewendet. Dennoch, bei Betrachtung der dramatischen und immer weiterwachsenden Staatsverschuldung stellt sich die naheliegende Frage, ob und wie Amerika längerfristig dem Fiskal-Armageddon entgehen kann.

    Washington wird nicht zur City of Fools and Nuts

    Die USA konnten sich in letzter Sekunde im Fiskalstreit einigen. Die Politiker in Washington hätten sich bis auf die Knochen blamiert, wenn man das eigene Land vom Sockel gestoßen hätte.

    U.a. wird das Schuldenlimit bis Januar 2025 ausgesetzt, so dass politische Grabenkämpfe im Vorfeld der Präsidentenwahl am 5. November 2024 ausbleiben. Die Finanzmärkte wären ansonsten in arge Bedrängnis geraten, vor allem, wenn der republikanische Kandidat Donald Trump heißen würde.

    Mit dem Schulden-Kompromiss ist außer Zeit nichts gewonnen

    Grundsätzlich wird der aber gefundene Fiskalkompromiss das US-Schuldenproblem nicht ein Jota lösen. So bezieht sich die aktuelle Schuldeneinigung nur auf ca. ein Drittel des Staatshaushalts. Die u.a. wegen Inflation steigenden Fixkosten wie Sozialversicherung, Medicare und Schuldzinsen sind nicht betroffen. Dann gibt es da noch den Verteidigungsetat, der 2023 schon nach fünf Jahresmonaten fast 800 Mrd. beträgt. Und von Pazifismus wird in den USA seit flower power nicht mehr gesprochen.

    Und so kommen immer mehr neue Schulden auf den Bestand hinzu. Und der hat es bereits in sich. Allein in den letzten 10 Jahren wurden mehr Schulden angehäuft als zwischen der Staatsgründung 1776 und 2003.

    2023 werden die USA keine Mühe haben, ca. 1,6 Bill. US-Dollar neue Schulden anzuhäufen. Ein Defizit von ca. sechs Prozent zur Wirtschaftsleistung? Nichts ist unmöglich, würde man bei Toyota sagen!

    Mittlerweile geht die amerikanische Verschuldung in die Exponentialfunktion über.

    Wie würde Amerika unter normalen Bedingungen fiskalpolitisch gesunden?

    Und diese katastrophale Überschuldung führt als negativer Beigeschmack zu chronischer Inflation, steigenden Kreditkosten und kastriert auch noch Wohlstandspotenziale. Denn nach Zinszahlungen stehen den USA schon bis Ende Mai 575 Mrd. nicht mehr für Wohlstands fördernde Investitionen zur Verfügung.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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