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     1445  0 Kommentare Siemens Energy - 3 Gründe für den Ausverkauf

    Ich schaue mir Siemens Energy mal näher an. Die Siemens-Tochter wurde Ende 2020 zu 23 Euro an die Börse gebracht. Weder der Ukraine-Krieg noch die Sprengung der Ostseepipeline konnten der Aktie auf die Beine helfen.

     

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    Ich schaue mir Siemens Energy mal näher an. Die Siemens-Tochter wurde Ende 2020 zu 23 Euro an die Börse gebracht. Der Kurs sprang zunächst auf 33 Euro, um in den folgenden zwei Jahren auf 10 Euro abzusacken. Weder der Ukraine-Krieg noch die Sprengung der Ostseepipeline konnten der Aktie auf die Beine helfen. Erst seit Oktober letzten Jahres erholte sich die Aktie wieder bis auf 24 Euro Ende letzter Woche.

    Letzten Donnerstag meldete das Unternehmen, das die Integration der spanischen Windenergietochter Gamesa schwerer sei als erwartet. Es fehle an Mentalität bei der spanischen Tochter, würden Fußballkenner die Meldung übersetzen. Bestehende Windparks benötigen zur Instandsetzung 1 Mrd. Euro, bislang war man von einer halben Milliarde Euro ausgegangen. Zudem ließen sich die Einsparungen nicht wie gewünscht umsetzen. So sei derzeit keine Prognose möglich, wie sich die finanzielle Situation der spanischen Tochter entwickeln werde.

    Jeder Anleger hat in einem Kopf die folgende Gleichung hinterlegt: Keine Prognose möglich = maximale Unsicherheit = Verkaufen. Siemens Energy verliert am Freitag ein Drittel der Marktkapitalisierung. Das sind 6 Mrd. Euro. Damit wissen wir schon, wer für den DAX-Verlust von 0,75% am Freitag verantwortlich ist: Siemens Energy.

    12 Mrd. Euro ist Siemens Energy nun noch wert. Das Unternehmen setzet 29 Mrd. Euro um. Man sollte doch meinen, dass ein planbares Geschäft in der Energiebranche wohl mindestens ein Kurs/Umsatz-Verhältnis von 1 verträgt. Doch für das laufende Jahr fürchten Analysten bei leichtem Umsatzanstieg (+5,7%) einen Gewinnrückgang (EBITDA -4,2%). Mit der Meldung dürfte der erwartete Gewinnrückgang nochmals nach oben korrigiert werden. Die Gewinnmarge ist mit 5% moderat, wird sich aber im laufenden Jahr nicht halten lassen.

    Entsprechend wird die ohnehin niedrige Dividende von 0,10 EUR je Aktie aus den beiden Vorjahren für das laufende Jahr verringert. Analysten erwarten nur noch 2 Cents je Aktie. Für ein so schwaches Geschäft ist ein EV/EBITDA von 8 allerdings bereits sehr niedrig.

    Siemens hat die ausgegründete Tochter mit einer sauberen Bilanz ausgestattet. Es hat den Anschein, dass das internationale Windgeschäft deutlich mehr Tücken hat als gedacht. Nordex kann davon ein Lied singen.

    Der Haken bei Siemens Energy: vor der Ausgliederung wurde kräftig investiert, so dass die ersten Jahre eigentlich mit hohen Abschreibungen bei niedriger Steuerlast ordentlich Gewinne abwerfen sollten. Das hätte den Kurs dann weiter beflügelt. Nun zeigt sich jedoch, dass die seit dem Börsengang niedrige Investitionsquote (CAPEX 3-4%) vielleicht viel zu niedrig für erforderliche Instandhaltungen ist. Die Bewertungsmodelle vieler Analysten und die Kursziele müssen nach unten angepasst werden.

    Ist Siemens Energy damit jetzt ein Kauf?

    Nun, ich denke, langfristig wird das Unternehmen seinen Platz in unserer Gesellschaft finden. Doch nach einer Gewinnwarnung, die übrigens nicht die erste ist, sollten Anleger erst einmal abwarten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen: Wie teuer wird die Sanierung von Gamesa tatsächlich? Bis dahin werden Analysten ihre Kursziele immer wieder anpassen, was zu Unruhe und im Zweifel weiteren Abgabedruck führen dürfte.



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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    Siemens Energy - 3 Gründe für den Ausverkauf Ich schaue mir Siemens Energy mal näher an. Die Siemens-Tochter wurde Ende 2020 zu 23 Euro an die Börse gebracht. Der Kurs sprang zunächst auf 33 Euro, um in den folgenden zwei Jahren auf 10 Euro abzusacken. Weder der Ukraine-Krieg noch die Sprengung der Ostseepipeline konnten der Aktie auf die Beine helfen. Erst seit Oktober letzten Jahres erholte sich die Aktie wieder bis auf 24 Euro Ende letzter Woche.

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