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     7953  0 Kommentare Börse: Die Märkte auf der Achterbahn

    An der Börse ist es derzeit schwierig einen klaren Trend auszumachen. Viele Aspekte sprechen für eine Korrektur an den Märkten, andere sind aber durchaus positiv.

    Für Sie zusammengefasst
    • Dunkle Wolken über der Konjunktur: Inflationsdaten aus China und steigende Verbraucherpreise in den USA sorgen für Unsicherheit.
    • Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit: Fitch senkt das US-Credit-Rating aufgrund hoher Schulden.
    • US-Regionalbanken in der Krise: Moody's senkt Bonitätsstufe aufgrund von Rezessions- und Immobilienkreditrisiken.
    • Unternehmen verdienen weiterhin Milliarden: Trotz Unsicherheiten erwirtschaften vor allem Big-Techs hohe Gewinne. Europas Banken stehen auf soliden Füßen.

    Dunkle Wolken über der Konjunktur

    Vor allem, was die Konjunktur betrifft, sind eher dunkle Wolken aufgezogen. Inflationsdaten aus China heizten erneut die Furcht vor einer konjunkturellen Abwärtsspirale an. Die Verbraucherpreise in China sanken erstmals seit Jahren und ließen die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft damit in die Deflation abgleiten. Und in den USA musste die Fed einen Rückschlag hinnehmen: Die Verbraucherpreise stiegen im Juli um 3,2 Prozent und damit etwas stärker als im Vormonat. Entsprechend fällt die Inflationsrate zwar marginal niedriger aus, als Ökonomen befürchtet hatten. Sie hatten mit 3,3 Prozent gerechnet. Trotzdem gilt der Anstieg als Rückschlag für die US-Notenbank. Sie will die Inflation eindämmen und es von der Datenlage abhängig machen, ob sie im September die Leitzinsen weiter erhöht oder nicht. Der Markt spekuliert zwar auf eine Zinspause, aber es bleibt spannend.

    Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit – na und?

    Gerade die USA haben derzeit an mehreren Fronten zu kämpfen. So stufte die Ratingagentur Fitch das US-Credit-Rating von AAA auf AA+ runter. In der Begründung hieß es u.a., dass das aktuelle Tempo der US-Neuverschuldung auf längere Sicht die Fähigkeit „to pay it‘s bills“ beeinträchtige und bedrohe. In der Tat explodieren derzeit die US-Schulden, und zwar aufgrund des „Inflation Reduction Acts“, also der Finanzierung „Grüner Projekte“ mit sehr hohen Subventionierungen von Unternehmens-Investitionen, der Rüstungsausgaben im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der jetzt rasant steigenden Zinszahlungen auf den immer höheren Schuldenbestand. So hat sich die Zinslast seit den FED-Zinserhöhungen mehr als verfünffacht.

    US-Regionalbanken im Fokus

    Dann ist da noch die Krise einiger US-Regionalbanken. So hat die andere Ratingagentur, Moody’s, jetzt für zehn dieser Kreditinstitute die Bonitätsstufe gesenkt. Die Moody’s-Analysten zeigen sich zum einen wegen der sich in den USA abzeichnenden Rezession und zum anderen wegen der zunehmenden Risiken aus den hohen Beständen an gewerblichen Immobilienkrediten besorgt. Diese gerieten angesichts hoher Zinsen und einer sinkenden Nachfrage nach Büroräumen immer mehr unter Druck. Die amerikanischen Regionalbanken, die mehr als zwei Drittel der Gewerbeimmobilienkredite von insgesamt 20 Billionen Dollar vergeben haben, müssen nun bangen. Die steigenden Zinsen verteuern die neuen Kredite und verringern gleichzeitig den Wert der finanzierten Liegenschaften. Deshalb befürchten Marktteilnehmer eine Ausfallwelle bei gewerblichen US-Immobilienkrediten.


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer

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