Egbert Prior
Scout24 schraubt die Prognose höher
Zuvor galt als Marschrichtung ein Umsatzplus von 12% und ein Ebitda-Zuwachs von 13%.
- Vorstand erhöht Prognose für Umsatzwachstum und Ebitda in 2023.
- Zukauf von Sprengnetter trägt zum Wachstum bei.
- Sprengnetter treibt Internationalisierung voran.
- ImmoScout24 verzeichnet starke Nachfrage und gute Ergebnisse.
Die neue Prognose für 2023 beinhaltet einen Wachstumsbeitrag von der 2022 zugekauften Firma Sprengnetter, die ca. 3%-Punkte zum Umsatz und etwa 1%-Punkt zum Ebitda für 2023 beisteuert. Sprengnetter vermarktet Immobiliendaten und -bewertungen. Der Zukauf konzentriert sich seit 1978 auf die Digitalisierung von Immobilienbewertungen. Die 250 Mitarbeiter unterstützen ihre Kunden aus der Kredit- und Immobilienwirtschaft mit innovativer Software, Marktdaten, professionellen Dienstleistungen, Fachliteratur und Schulungen.
Über Töchter in Österreich, Italien, Kroatien, Bosnien und Montenegro treibt Sprengnetter die Internationalisierung voran. Scout24 hat derweil trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds eine starke Nachfrage nach Vermarktungs- und Plus-Produkten. Mitgliedschaften von Maklern laufen ebenso gut wie Werbeanzeigen (Pay-per-Ad). Im ersten Halbjahr legte der Umsatz daher um 12% auf 244 Millionen Euro zu.
Das Ebitda machte einen Sprung um 21%, angetrieben durch Skaleneffekte und gutes Kostenmanagement. CEO Tobias Hartmann: „Die starken Ergebnisse des ersten Halbjahres unterstreichen die bedeutende Relevanz der ImmoScout24-Plattform. Wir verfolgen weiterhin ein klares Konzept zur Umsetzung unserer Strategie.“ Der Immobilien-Eigentümerbereich auf dem Portal, die Akquisition der Sprengnetter-Gruppe und das neue Preisvorschlag-Feature kommen gut bei den Kunden an.
Zudem stärken die Investitionen in neue Produkte die Wettbewerbsvorteile der Plattform. Hartmann will schneller neue Produkte entwickeln, um weiterhin ein attraktives Umsatzwachstum bei gleichzeitiger Steigerung der Profitabilität zu erreichen. Die Marketingkosten reduzierte er, ebenfalls sparte er an externen Dienstleistern.
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Seine Effizienzmaßnahmen führten ferner zu einem Rückgang der Personalkosten. Die Einkaufskosten stiegen hingegen. Dies hängt in erster Linie mit der hohen Nachfrage nach der in die Plus-Produkte integrierten Bonitätsprüfung und mit neuen Kooperationen zusammen. Aufgrund der beschriebenen Faktoren verbesserte sich die Ebitda-Marge zwischen Januar und Juni um 4,6 Prozentpunkte auf 60,1%. Fazit: Die Aktie, 60,72 Euro, hat ein KGV von 23 – fair. Marktführerschaft und Skalierbarkeit überzeugen. Kursziel: 72 Euro.
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