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     453  0 Kommentare Kein Hoch an der Börse in Sicht

    Börse_München_SchriftzugStimmungstief: Auch wenn in der vergangenen Woche über Deutschland vornehmlich die Sonne schien, war an den Börsen von einem Hoch nicht viel zu spüren. Das Börsenwetter war eher grau in grau und wurde unverändert vor allem von Konjunktur- und Zinssorgen geprägt. So wurden die Märkte sowohl von neuen Berichten und Daten über Schwierigkeiten der chinesischen als auch der einheimischen Wirtschaft belastet. Dazu zählten die sehr schlechten PMI-Daten zu den Einkaufsmanagerindizes in Deutschland ebenso wie der neueste ifo-Geschäftsklimaindex, der am Freitag veröffentlicht wurde und zum vierten Mal in Folge gefallen war.Wir stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor.

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    Rückblick: Nachrichten aus Jackson-Hole

    Gleichzeitig schielten die Marktteilnehmer auf das traditionelle Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming Ende der Woche – und hier besonders auf die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Dieser sagte in Jackson Hole zwar wenig Neues, betonte aber erneut, dass die Fed bereit sei, die Zinsen falls erforderlich weiter anzuheben. Dies genügte, um die Kurse an den deutschen Börsen am Freitag zu belasten.
    Ein kleiner Lichtblick war, dass sich der Deutsche Aktienindex (Dax) trotz allem im Wochenvergleich leicht auf 15.631,82 Punkte erhöhte. Dies ist ein Plus von 0,4 Prozent und gleichzeitig die erste positive Wochenentwicklung nach drei Verlustwochen zuvor. Der MDax rutschte dagegen leicht ab. Er verzeichnete mit 26.999,47 Zählern ein Wochenminus von 0,6 Prozent. Der TecDax verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 3.060,13 Punkte. Der m:access All-Share gab 0,6 Prozent auf 1.462,16 Zähler nach.
    Größter Verlierer im Dax waren die Aktien von Adidas. Die Papiere des Sportartikelherstellers rutschten um 3,8 Prozent auf 176,48 Euro ab. Belastet wurde Adidas dabei vor allem von schwachen Zahlen bzw. Prognosen des US-Sportschuh-Händlers Foot Locker. Weiter – allerdings abgeschwächt – auf Talfahrt befanden sich zudem Siemens Energy mit einem Wochenminus von rund 1,5 Prozent. In die andere Richtung ging es dagegen bei Symrise. Nach einer Kaufempfehlung von Morgan Stanley verbesserten sich die Papiere des Duft- und Geschmacksstoffherstellers um 4,1 Prozent und war damit die besten Dax-Werte der Woche.
    Setzte aufgrund einer positiven Analystenbewertung eine positive Duftnote im Dax: Symrise.

    Anleihen: Nervös und risikoscheu

    Relativ nervös und risikoscheu präsentierten sich die deutschen Anleihemärkte. Gründe dafür waren unverändert Zinserhöhungs-Sorgen. Wie an der Aktienbörse, so warteten auch die Marktteilnehmer am Rentenmarkt in diesem Zusammenhang vergeblich auf mögliche Impulse durch das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen schwankten im Wochenverlauf deutlich. Im späten Freitagsgeschäft lagen sie mit 2,55 Prozent allerdings nur um 3 Basispunkte über ihrem Wert eine Woche zuvor. Unter Druck standen unter anderem türkische Staatsanleihen. Dies führten Marktteilnehmer vor allem auf die zuletzt wieder stark gestiegene Inflationsrate in der Türkei zurück – diese lag im Juli bei knapp 48 Prozent – und auf die am Donnerstag erfolgte Leitzinserhöhung um 7,5 Prozentpunkte auf 25 Prozent.

    USA: Verluste teilweise wettgemacht

    Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche uneinheitlich tendiert und machten über die ganze Breite des Marktes gesehen dabei einen Teil der Verluste aus den fünf Handelstagen zuvor wieder wett. Zwar rutschte der Dow-Jones-Index im Wochenvergleich nochmals um 0,4 Prozent auf 34.346,90 Punkte ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index kletterte dagegen um 0,8 Prozent und beendete den Handel am Freitag bei 4.405,71 Zählern. Der technologielastige Nasdaq-100-Index wiederum verbesserte sich sogar um 1,7 Prozent auf 14 941,83 Punkte.

    Ausblick: Wenig Grund zu Optimismus

    Wenig überraschend zeigen sich so gut wie alle Analysten bei ihren Prognosen für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte äußerst vorsichtig. Sie rechnen zwar nicht mit großen Kursverlusten, aber eben auch nicht mit steigenden Märkten. Die Argumente dafür sind unverändert die wenig rosige konjunkturelle Situation zumindest in Deutschland und die anhaltend hohen Zinsen. Dass in diesem Zusammenhang auch Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole erklärte, dass die EZB solange an einer strikten Geldpolitik festhalten müsse, bis eine mittelfristige Teuerungsrate von zwei Prozent erreicht werde, dürfte die Stimmung auch nicht aufhellen. Zudem, so heißt es am Markt, spiegelten sich die konjunkturellen und die Zinssorgen zunehmend auch in den Zahlen vieler Unternehmen wider.

    Hoffen auf positive Impulse

    Entsprechend erwarten die Auguren zumindest für die in der aktuellen Woche anstehenden deutschen Konjunkturdaten kaum positive Impulse für die Börsen. Der Blick der Marktteilnehmer dürfte sich in diesem Zusammenhang am Dienstag vor allem auf die Bekanntgabe des GFK-Verbrauchervertrauens richten. Am Mittwoch stehen dann die neuesten Inflationszahlen auf der Agenda und möglicherweise auch einige richtungsentscheidende Aussagen der Bundesregierung nach ihrer Halbzeit-Klausur; ehe am Donnerstag mit den neuesten Arbeitslosenzahlen und der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze weitere wichtige Zahlen folgen.
    Ausgewählte wichtige Termine der Woche
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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz

    Kein Hoch an der Börse in Sicht Stimmungstief: Auch wenn in der vergangenen Woche über Deutschland vornehmlich die Sonne schien, war an den Börsen von einem Hoch nicht viel zu spüren. Das Börsenwetter war eher grau in grau und wurde unverändert vor allem von Konjunktur- und …

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