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     9461  0 Kommentare Vier Perlen im ansonsten trüben Börsengewässer

    Ohne Optimismus geht es an der Börse nicht. Und das auch in schwachen Phasen, wie wir sie im Moment erleben.

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutsche Konjunktur stottert erheblich, Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren Rückgang von 0,5-0,6%.
    • Hoher Ölpreis drückt auf Stimmung der Investoren, Inflationsrisiken steigen.
    • Spekulationen auf Ende der Zinserhöhungen in den USA und Entspannung im chinesischen Immobiliensektor beruhigen Märkte.
    • Börse handelt die Zukunft, erste Hoffnungsschimmer für Deutschland und Weltwirtschaft.

    „Die deutsche Konjunktur stottert erheblich“

    Doch wenn man die jüngsten Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute liest, kann einem das schon auf den Magen schlagen. Ob national oder international – der deutsche Wirtschaftsmotor stottert zurzeit erheblich. Hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) schon im Juni prognostiziert, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen würde, so setzen jetzt das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) und das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen noch einen drauf. So rechnen das IfW und das IWH mit einem Minus von 0,5 Prozent. Und das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen wird in seiner Herbstprognose sogar noch skeptischer und rechnet mit einem BIP-Rückgang um 0,6 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die hohe Inflation hatte die verfügbaren Einkommen der Deutschen gedrückt und ihnen die Lust am Geldausgeben verdorben. Einige Konjunkturforscher waren davon ausgegangen, dass die steigenden Tariflöhne und Inflationsprämien in der zweiten Jahreshälfte für eine Trendwende sorgen und der Einzelhandel und Dienstleister davon profitieren würden. Dem scheint aber nicht so zu sein. Und vom rückläufigen Export kommen auch keine Impulse. Hinzu kommt, dass die deutschen Unternehmen ihre Produktion im Juli den dritten Monat in Folge heruntergefahren haben.

    Hoher Ölpreis drückt auf die Stimmung

    Doch das ist noch nicht alles. Der steigende Ölpreis schlägt sich in den Kassen der Unternehmen nieder – und drückt auf die Stimmung der Investoren. Der Preis pro Barrel ist erstmals seit Mitte 2022 drei Monate in Folge gestiegen. Und das muss noch nicht das Ende sein, denn es zeichnet sich ab, dass Saudi-Arabien seine freiwilligen Produktionskürzungen bis Jahresende verlängert, um die Ölnotierungen zu stützen. Auch Russland beabsichtigt, seine Exportkürzungen länger aufrechtzuerhalten. In den USA sind die offiziellen Lagerbestände zuletzt um zehn Millionen Barrel auf das niedrigste Niveau seit Dezember gesunken. Und: Ölprodukte waren in den USA bereits im Mai und Juni stärker gefragt als vor der Corona-Pandemie. Im Juni wurden täglich gar 20,7 Millionen Barrel gekauft – so viel wie seit Juni 2018 nicht mehr. An den Terminbörsen sind Kontrakte zur kurzfristigen Lieferung von US-Öl der Sorte WTI nun mehr als zwei US-Dollar pro Barrel teurer als die zur Lieferung in drei Monaten – das signalisiert Knappheit. Sorgt das auch für neue Inflationsrisiken in den USA und Europa?


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer

    Vier Perlen im ansonsten trüben Börsengewässer Ohne Optimismus geht es an der Börse nicht. Und das auch in schwachen Phasen, wie wir sie im Moment erleben.

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