Gold zieht kräftig an, Goldaktien noch nicht!
Der Goldpreis hat ein Comeback hingelegt. Nach dem Absturz Ende September wurden nun alle Verluste nicht nur aufgeholt: Die Unzennotiz blickt schon wieder Richtung 2.000er-Marke.
Der Goldpreis hat ein Comeback hingelegt. Nach dem Absturz Ende September wurden nun alle Verluste nicht nur aufgeholt: Die Unzennotiz blickt schon wieder Richtung 2.000er-Marke.
Intraday schon knapp an der runden Marke
Intraday schlich sich Gold heute fast an die Marke von 1.986 US-Dollar je Unze heran. Damit hat das Edelmetall die kompletten Verluste aus dem Absturz Ende September nicht nur wieder aufgeholt. Sondern Gold schickt sich an, die magische Marke von 2.000 US-Dollar zu überwinden. Bemerkenswert ist, dass dies in einem Umfeld von steigenden Zinsen und Anleiherenditen geschieht. Normalerweise ist das Gift für den Goldpreis. Doch auch der Blick auf die anderen Top-Währungen zeigt: Egal ob Euro, britisches Pfund, chinesischer Yuan, , australischer Dollar, japanischer Yen oder koreanischer Won: Gold liegt hier überall am oder knapp unterhalb eines neuen Allzeithochs. Nun fehlt noch der US-Dollar, um diese Reihe zu komplettieren.
Gold to hit record levels in 6 different major currencies.
Euro
British Pound
Chinese Yuan
Australian Dollars
Japanese Yen
Korean WonThe US dollar is the next one in line. pic.twitter.com/Ili2oKEBxd
— Otavio (Tavi) Costa (@TaviCosta) October 19, 2023
Dieser Sprung gelang Gold parallel mit dem Ölpreis und gegen den üblichen Widerstand aus dem Zinsmarkt. Dies bringt uns sicherlich auch der Frage näher, warum Gold sich derzeit so widerstandsfähig zeigt. Zwei Faktoren sprechen klar für das Metall: Am allgemeinen Aktienmarkt fahren die Anleger schon seit mehr als vier Wochen Verluste ein. Egal ob Frankfurt, New York oder London: der im vergangenen Jahr gestartete Bullenmarkt scheint vorbei zu sein. Dies gilt auch mit Blick auf die „Magnificient 7“, also die Top 7 Techaktien, die bisher vor allem den Nasdaq und den S&P 500 getragen haben. Auch diese Aktien bauen ihre hohe Bewertung ab. Ein Blick auf Nvidia genügt, das schon mehr als 10 Prozent vom Top verloren hat. Und es sieht aktuell nicht so aus, als könnten die Märkte diesen Abwärtstrend kurzfristig abschütteln.
Unsichrheitsfaktor Nahost
Daneben ist es sicher der neue, alte Konflikt in Nahost, der für Unsicherheit sorgt. Die früheren Gewissheiten zählen dort nicht mehr. Selbst ein Öl-Embargo gegen Israel und eine weitere Eskalation scheinen möglich. Diese Gemengelage trifft auf einen Ölmarkt, an dem das Angebot knapp ist. Höhere Ölpreise aber sind nicht schlecht für all jene Industrie- und Transportunternehmen, die auf das schwarze Gold angewiesen sind. Dazu kommt, dass über Hilfslieferungen für Zivilisten zwar diskutiert wird, aber Waffenhilfe sofort kommt und somit den Konflikt anheizt. Nicht ohne Grund stehen die Aktien von Waffenherstellern dieses Jahr und auch in diesen Wochen gut da.