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    ETF-Namen entschlüsselt: So lesen Sie die verborgenen Informationen

    ETF-Namen kommen häufig etwas sperrig und kompliziert daher, aber in den Namen stecken bereits wertvolle Informationen über den ETF:

    Zum Beispiel wer der Anbieter ist, um welche Art von ETF es sich handelt, worin er investiert oder wie er ausgestattet ist. Erfahren Sie hier, wie Anleger ETF-Namen ganz einfach entschlüsseln können.

    ETF-Namen kommen häufig etwas sperrig und kompliziert daher, aber in den Namen stecken bereits wertvolle Informationen über den ETF: z. B. wer der Anbieter ist, um welche Art von ETF es sich handelt, worin er investiert oder wie er ausgestattet ist. Manche lesen sich recht einfach, etwa der ComStage DAX UCITS ETF, andere klingen schon kniffliger, wie der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc). Erfahren Sie hier, wie sich ETF-Namen entschlüsseln lassen.

    An erster Stelle des ETF-Namens wird immer der ETF-Anbieter genannt, etwa Amundi, iShares, Xtrackers oder Lyxor. Auf den Emittenten folgt an zweiter Stelle der Name des Index, den der ETF abbildet, also z. B. DAX, Euro Stoxx 50, S&P 500 oder MSCI. Meist ist aus dem Indexnamen bereits ersichtlich, um welche Anlageklasse es sich handelt und in welches Land bzw. welche Region der ETF investiert. Zusätzlich wird manchmal noch angeführt, ob es sich um einem Performance- oder einen Kurs- bzw. Preisindex handelt: Ein Performanceindex bezieht Kapitalveränderungen und Dividendenausschüttungen mit ein, was die Abkürzungen TR (Total Return) oder GR (Gross Return) verraten. Dagegen stehen die Kürzel NR (Net Return) oder TNR (Total Net Return) dafür, dass bei der Indexberechnung die Nettodividenden/-zinsen nach Abzug von Quellensteuern berücksichtigt werden.

    An dritter Stelle des ETFs stehen regulatorische Hinweise. So tragen beispielsweise alle an der Börse Frankfurt gelisteten ETFs den Zusatz UCITS (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities) in ihrem Namen. UCITS sind EU-Richtlinien, die bestimmte Wertpapiere – hier ETFs – zum Schutz der Anleger regulieren. Diese UCITS – oder zu Deutsch: OGAW (Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere) legen fest, in welche Vermögensgegenstände und Finanzinstrumente eine Fondsgesellschaft investieren darf. Sie beeinhalten z. B., dass maximal 20% des ETF-Vermögens in ein einzelnes Wertpapier fließen. Außerdem legen sie u.a. fest, wie diversifiziert ein UCITS-Fonds sein muss, wie die Vermögenswerte getrennt und überwacht, wie Liquidität und Laufzeit gewährleistet oder welche Informationen den Anlegern bereitgestellt werden müssen.

    Daraufhin folgt die Bezeichnung „ETF“. Damit wird der ETF von ähnlichen Produkten abgegrenzt: von ETCs (Exchange Traded Commodities), ETNs (Exchange Traded Notes) und ETPs (Exchange Traded Products, der Oberbegriff). Ein wichtiger Unterschied: ETFs stellen – anders als ETCs und ETNs – ein Sondervermögen dar und sind bei Konkurs der Depotbank bzw. Fondsgesellschaft nicht Teil der Konkursmasse.

    Darüber hinaus können an vierter Stelle noch weitere Komponenten folgen, die Anlegern weitere Zusatzangaben über den ETF liefern:

    • Währung: Wenn der ETF nicht auf Euro, sondern eine andere Währung lautet, etwa US-Dollar (USD), Schweizer Franken (CHF) oder britisches Pfund (GBP), wird dies im ETF-Namen mit dem entsprechenden Währungskürzel aufgeführt.
    • Währungsabsicherung: Der Zusatz „hedged“ bedeutet, dass der ETF gegen Wechselkursrisiken abgesichert ist. „Daily hedged“ bzw. „Monthly hedged“ bedeutet, dass die Währungsabsicherung täglich bzw. monatlich angepasst wird.
    • Ertragsverwendung: Die Kürzel C, Acc, D, Dis, Dist beschreiben die Ertragsverwendung. Erträge können in Form von Dividenden oder Zinsen auch bei ETFs – wie bei aktiv gemanagten Fonds – entweder thesauriert/akkumuliert, d.h. einbehalten bzw. weiter angelegt oder an die Anleger ausgeschüttet werden. Thesaurierende ETFs werden meist abgekürzt mit C (Capitalisation) oder Acc (Accumulating), ausschüttende ETFs mit D, Dis oder Dist (Distributing).
    • Art der Replikation: Eher selten wird die Art der Replikation angegeben: Am Markt gibt es zwei Arten von ETFs – zum einen die physisch replizierenden, also tatsächlich Index-nachbildenden ETFs – sie werden manchmal mit dem Kürzel DR (direkte Replikation) versehen – und zum anderen die synthetischen Swap-ETFs. Das Besondere an Swap-ETFs ist, dass sie einen Index eins zu eins nachbilden, ohne exakt die Aktien und Positionen zu kaufen, die der Index auch hat. Stattdessen führen sie eine Art „Renditetausch“ mit dem Partner-Index durch. Dabei spricht man auch von einer künstlichen oder synthetischen Replikation. Swap-ETFs sollen vor allem schwer abbildbare Aktienmärkte replizieren, wo „normale ETFs“ an ihre Grenzen stoßen, und dabei ETF-typisch die laufenden Kosten reduzieren. 
    • ETF-Domizil: Ebenfalls eher selten wird das Domizil, z. B. mit dem offiziellen Landeskürzel, genannt. Es kann steuerliche Vorteile haben, wenn das Domizil in Deutschland ist, daher führen es manche Anbieter mit DE im ETF-Namen an. Allerdings gibt es keine einheitliche Nomenklatur: Bei Blackrock steht (DE) im Fondsnamen, bei ComStage „1“.
    • Die Bezeichnungen Short und 2x, Double oder 3x etc.: Dieser Bezeichnungen stellen klar, dass es sich nicht um eine einfache Wiedergabe des Index handelt. „Short“ heißt, dass der ETF die Entwicklung des Index invers wiedergibt. Mit solchen ETFs können Anleger also auf fallende Kurse setzen. Aber Vorsicht! Bei Anleihen-ETFs kann „Short“ auch heißen, dass kurz laufende Anleihen abgebildet werden. Die Zusätze 2x, Double oder 3x bedeuten, dass die Entwicklung des Index doppelt oder dreifach wiedergegeben wird.
    • Anteilsklassen-Kürzel: 1c, 2c etc. Ein Fonds kann mehrere Anteilsklassen mit eigener ISIN und WKN haben, die sich etwa hinsichtlich der Währung, der Gebühren oder der Art der Ertragsverwendung unterscheiden. Diese Bezeichnungen sind aber nicht vereinheitlicht und Anleger finden die Details hierzu im Fondsprospekt.

     

    Hier ein paar Beispiele:

    Lyxor Core DAX (DR) UCITS ETF, ISIN LU0378438732: Ein ETF von ComStage, der den DAX wiedergibt und UCITS-konform ist. (Als ehemaliger Teil der Commerzbank, der zweitgrößten deutschen Privatbank, ist ComStage einer der wichtigsten ETF-Anbieter im Privatkundengeschäft. ComStage ist jetzt Teil der ETF-Marke Lyxor, einer hundertprozentigen Tochter der französischen Großbank Société Générale.)

    iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc), ISIN IE00B4L5Y983: Ein ETF von iShares, der den breiten Welt-Aktienfonds MSCI World in US-Dollar wiedergibt, UCITS-konform ist und die Erträge thesauriert. „Core“ ist eine unternehmensspezifische Bezeichnung von iShares: Die Core-Reihe besteht aus zwölf beliebten Aktien- und Anleihen-ETFs, die als zentrale Bausteine von Portfolios eingesetzt werden können. (iShares ist die Marke für börsengehandelte Indexfonds der US-Fondsgesellschaft BlackRock und der zurzeit weltweit führende Anbieter im Bereich ETFs.

    iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (DE), ISIN DE0005933956: Ein ETF von iShares, der den Euro Stoxx 50 abbildet, UCITS-konform ist und sein Domizil in Deutschland hat.

    ComStage Commerzbank Bund-Future Double Short UCITS ETF, ISIN LU0530124006: Ein UCITS-konformer ETF von ComStage, der die Entwicklung auf den Bund-Future invers und mit Hebel 2 wiedergibt.

    iShares Euro Corp Bond ex-Financials 1-5yr UCITS ETF (Dist), ISIN IE00B4L5ZY03: Ein UCITS-konformer ETF von iShares, der die Entwicklung des Euro Corporate Bond ex-Financials 1-5yr wiedergibt – europäische Unternehmensanleihen ohne Bankanleihen – ex-Financials – mit Laufzeiten von 1 bis 5 Jahren – und die Erträge ausschüttet.

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    Verfasst von SmartTrade Daily
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