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     1521  0 Kommentare Kapitalmarkt 2024: Zeit für Realismus oder sogar Ernüchterung? - Seite 3

    Und die Politik? Auch wenn wir in einer „Mediokratie“ leben, geht es bei den uns Regierenden nicht um gutes Aussehen, sondern um die Erledigung der manchmal sehr schmutzigen Aufgaben in Deutschland und Europa. Hallo, die Zeit, in der die Probleme von Amerika gelöst wurden, sind endgültig vorbei. Also raus aus den ideologischen Blasen des Elfenbeinturms und rein in die pralle Realität der Normalsterblichen. Ich bin mir sicher, dass es gut ankäme, wenn sich Politiker wieder mehr mit Inhalten und weniger mit Verpackung beschäftigten.

    Übrigens, eine gewisse skeptische Grundhaltung war schon immer das Markenzeichen des Weltwirtschaftsforums. Die Politik muss das Beste aus der aktuellen Gemengelage machen.

    In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an Franz Beckenbauer, der zu meiner großen Trauer von uns gegangen ist. Für mich war der „Kaiser“ auch immer eine Erinnerung an die guten Zeiten, als brillante Fußballkunst, politischer Mut und eine starke heimische Wirtschaft Seite an Seite gingen. Heute gehen sie zwar auch Hand in Hand, offensichtlich jedoch in die falsche Richtung. 

    Wie auch immer, derzeit flüchten immer mehr Firmen in attraktivere Produktions- und Absatzstandorte. Für ihre Aktienkurse ist es unerheblich, wo sie Rendite machen. Anleger sollten also nicht alles durch die dunkle politische Brille Deutschlands betrachten.

    An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben

    Wenn die Börsen Ende 2023 wie geschnitten Brot gelaufen sind, ist es nicht ungewöhnlich und sogar gesund, wenn zwischenzeitlich Gewinne mitgenommen werden. Was man hat, hat man.  

    Überhaupt ist dringend davor zu warnen, die ersten Handelstage als Omen für das Gesamtjahr 2024 zu betrachten. Es ist nur eine Momentaufnahme der Anlegerstimmung. Und die kann sich aufgrund der Aprilwetterhaftigkeit der Märkte schnell ändern. Es gibt keine Prophezeiung. 

    Da sich aber im späteren Jahresverlauf die Zinssenkungen und konjunkturellen Besserungen präsentieren, sollten schwächere Marktphasen für Zukäufe genutzt werden.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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