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Was haben der Mops von Loriot und deutsche Aktien gemeinsam?
- Inflation hartnäckig, USA überschuldet, Fed-Zinssenkungen fraglich
- Wirtschaftsvisionen in Berlin fragwürdig, DAX auf Rekordhoch
- Aktien besser als Zinspapiere, Weltkonjunktur im Aufwind, Schwarze Schwäne möglich
Was haben der Mops von Loriot und deutsche Aktien gemeinsam?
Die Inflation ist hartnäckig, vor allem die USA sind hoffnungslos überschuldet und Zinssenkungen der Fed scheinen eine Fata Morgana zu sein. Berlin hat Wirtschaftsvisionen, die der Behandlung eines Augenarztes bedürfen und die Welt ist auch schon einmal heiler gewesen. Und trotzdem notiert der deutsche Aktienleitindex an oder nahe Rekordständen. Haben wir es mit „Mad DAX“ zu tun?
Sie liebt mich, sie liebt mich nicht bzw. sie senkt die Zinsen, sie senkt sie nicht
Bislang sind Zinssenkungen in den USA nur Phantasie. Aber ist das für die Aktienbörsen wirklich so schlimm? Oder anders gefragt: Ist die Fed tatsächlich so preisstabilitätsorientiert? Mmh, schaut man sich die teilweise dramatisch gestiegenen Preise in den USA an - Einkaufen, Miete, Auto, Wohnen, Essen - fällt es mir schwer, an die Stimmigkeit der offiziellen Inflationsdaten zu glauben. Rhetorische Fragen: Könnte eine faire, an regelmäßigen Käufen von Gütern und Dienstleistungen gemessene Inflation höher als die amtliche sein? Und wenn ja, müsste dann in der Konsequenz nicht eher von Zinserhöhungs- statt -senkungsphantasie gesprochen werden?
So betrachtet ist die US-Geldpolitik trotz eines Leitzinses von 5,5 Prozent nicht autoritär, selbst wenn es - wenig wahrscheinlich - gar keine Zinssenkung der Fed geben sollte. Unabhängig davon wird die EZB ihren Senkungszyklus im Juni starten.
Grundsätzlich sind alle (Finanz-)Politiker an niedrigen Zinsen, am liebsten an negativen Realzinsen interessiert wie mein Hund Betty an ihren Leckerlies und Gassi gehen. Der Not der Überschuldung und Standortdefizite gehorchend haben die Notenbanker offenbar ein offenes Ohr für ihre Wünsche und verhindern jeden Systemcrash. Man könnte sogar von einem festen Glaubensbekenntnis an den Finanzmärkten sprechen: Wo die Not am größten, ist die Notenbank am nächsten.
Das hat mit der guten alten Stabilität sicher nichts mehr zu tun. Und Inflation, die zinspolitisch nicht konsequent bekämpft wird, ist ebenso sicher kein Argument für Festgelder und Staatspapiere. Aber es ist eines für inflationsgeschütztes Sachkapital wie Aktien und auch Edelmetalle.
Immer mehr Unternehmen sagen beim Abschied aus Deutschland leise Servus
Wirtschafts-Deutschland leidet unter Kleinwuchs. Leider wird politisch und psychologisch wenig dagegen, aber ideologie-philosophisch viel dafür getan. Und dennoch ein DAX am Allzeithoch?